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Montag, 25. April 2016

Ein Mittwoch Abend in der NAK

Als "Aussteiger" der NAK wollte ich mal wieder auf dem Laufenden sein und besuchte eine Neuapostolische Kirche am äußersten Rande Hannovers. Ich wollte wissen, was sich verändert hat. Es waren mit mir zusammen 16 Teilnehmer in einer Kirche, in der durchaus 70 Leute Platz gefunden hätten. Ein "frisch gebackener" Priester im fortgeschrittenen Alter aus dem Nachbarbezirk hielt den Gottesdienst. Der Chor war wegen der wenigen Teilnehmer nicht wirklich in der Lage den Gottesdienst zu begleiten. Darum saß jemand am verstimmten Klavier und sang dazu.

Zuerst war ich enttäuscht, denn die gedrückte Stimmung, das wenige Licht im Kirchenraum wirkte so wie der Mief den ich schon früher kannte. Das Eingangsgebet war so unnatürlich fromm und mit vielen Füllwörtern gespickt. Es wirkte sehr traurig und unterwürfig. Es war das, was ich unter falscher Demut verstehen würde. Anschließend sang der junge Mann am Klavier Detlev Streichs "Gott hört dein Gebet". Also, es war schon mal Musik,die ich in den 2000er gehört und gesungen habe, aber niemals regelmässig im Gottesdienst gesungen wurde. Insofern ein Fortschritt. Leider erinnerte mich die Interpretation stark an eine Beerdigung. Tieftraurig!

Die Form der Predigt erinnerte mich stark an meine letzte aktive Zeit, als die jüngeren Priester etwas mehr Fröhlichkeit in die Sache brachten. Der Beginn war recht fröhlich. Es wurden zum zweizeiligen Bibelvers, das als "Schale für diesen Gottesdienst" galt einige persönliche Gedanken dargelegt und persönliche Erlebnisse oder von 3. Hand Erlebnisse vorgetragen. Ich fand es gut, dass wenigstens auf den größeren Textzusammenhang kurz eingegangen wurde. Ich fand nicht, dass es eine richtige Predigt war. Denn es fehlte für mich der Bezug zum Kreuz Jesu. Eine Predigt sollte das Kreuz Jesu als zentralen Kern haben, auf das sich alles bezieht. Das war hier nicht erkennbar, so dass die Predigt allenfalls eine fromme Glosse gewesen ist. Es war so wie früher: Das Textwort ist mein Sprungbrett in ein Meer von eigenen Gedanken. Der größere Zusammenhang zum Kreuz fehlte mir und demzufolge wurden die Vokabeln "Jesus" und "Kreuz" offensichtlich nach Möglichkeit vermieden. Und das kurz nach Ostern...Mir ist aber positiv aufgefallen, dass einige Predigtinhalte gegensätzliche Aussagen zu früher beinhalteten, wie ich sie mal gelernt hatte. Es waren wirklich Fortschritte zu spüren, so dass durchaus biblische, neutestamentliche Positionen genannt wurden. Es war  merkbar, wie sehr die Traurigkeit udn Melancholie der letzten Jahrzehnte noch heute in den Predigten durchschien und die gesamte Gemeinde sehr gedrückt wirkte.

Über die weitere musikalische Gestaltung war ich erfreut, einige mir bekannte Lobpreis-Stücke zu hören, die sogar in Freikirchenkreisen als recht aktuell gelten.

Ich glaube, was das Kreuz bedeutet, was die Person Jesu bedeutet, ist in der NAK bis heute nur bruchstückhaft angekommen. Sonst wären die Predigten vielleicht noch etwas sonniger und die Stimmung nicht so gedrückt. Wenn sie die gesamte Wahrheit kennten, kämen sie ja auch dahinter, dass das NAK-Apostelamt gar nicht nötig wäre. Das neuapostolische Apostelamt würde sich ad absurdum führen, wenn über die Person Jesu und seine Bedeutung mehr gepredigt werden würde. Aber in dem Moment würde die Kirche eben ihr Gesicht verlieren.

Aber genau das sind seit Bestehen der Kirche die Punkte, wo die NAK zur Sekte wird:

Das Apostelamt und die damit verbundene Hierarchie und die im Apostelamt enthaltenen Vollmachten
Die Sündenvergebung allein durch Apostel wurde ja zum Glück revidiert
Das Stammapostelamt
Die heilige Versiegelung
und das Entschlafenenwesen.

Punkte, die dazu führen, dass ich da nicht mehr hingehe, auch wenn es einige hoffnungsvolle Momente in dem Gottesdienst gab. Denn die wesentlichen, sektiererischen Merkmale der Kirche sind unverändert geblieben. 

2 Kommentare:

  1. Und was wäre, wenn der HERR Jesus in diese gefallene Welt gekommen war, um diese endlosen und kraftlosen religiösen Abläufe der verschiedenen Gemeindestrukturen aller Denominationen und Religionen entgültig abzuschaffen?
    ER ist der alleinige Grund für die Beziehung zum Vater; allein auf Basis der gelebten Liebe!
    ER kam die Trennung durch Sünde aufzuheben und ein NEUES LEBEN zu bringen.
    Warum sperren wir dieses NEUE wieder ein in Strukturen und verpassen es dabei zu oft ES EINFACH ZU LEBEN!
    ER war MITTEN unter den vom Vater getrennten Menschen. Interesse an Menschen heißt genau das: MITTEN unter Ihnen zu sein.
    Gemeinde ist da, wo Menschen sich IN Christus Jesus als Brüder und Schwestern begegnen.......NEU gemacht durch Gottes Gnade!
    Seid REICH IN IHM!!!
    M.

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    1. Ich denke mal, es geht nicht ganz ohne Kirche. Es ist interessant, aber seit "Generationen" versammeln sich die Gläubigen in der Kirche. Und ich finde auch, dass die Gemeinschaft der Christen wichtig ist. Nur, der Glaube darf eben nicht zum formalen Akt verkommen ;-)

      LG
      Spechti

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