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Freitag, 4. August 2017

Gedanken zu Pfingsten mit dem Stammapostel 2017-Update 08.2017

Überraschend wurde mir auf youtube.de der Gottesdienst zu Pfingsten vom Stammapostel der Neuapostolischen Kirche vorgeschlagen. Hab ich mir angesehen. Ich bin bass erstaunt, dass nach so vielen Jahren der Geheimniskrämerei der Gottesdienst bei youtube für jeden sichtbar zu schauen ist. Letztes Jahr war das noch ganz anders. Es gab nur Ausschnitte auf nac.today.com, die insgesamt keinen wirklichen Überblick über den Gottesdienst gaben. Dieses mal gibt es den gesamten Gottesdienst mit Gebeten und Predigten + Entschlafenenokkultismus. Quasi eine Internetperle für jeden der sich für dieses Themengebiet interessiert. Der Urheber der Aufnahme nennt sich "Qft nac"


Der Link für alle:

https://www.youtube.com/watch?v=DGrsdI2XXJ0

Vermutlich wurde die Aufnahme "geleaked". Heimlich ins Internet kopiert. Der Autor "Qft nac" hat auch nur drei Videos gepostet, das erste 2015. Muss ein Leak sein. 1h, 56 min Aufnahmematerial sind verwertbar. Alles jubelt, alles singt. Jetzt kann man auf das Pausenzeichen drücken und zu jedem Satz des Stammapostels in aller Ruhe ein Kommentar abgeben. Aber das sollte ich besser nicht tun.


Zum Gottesdienst:

Predigttext: Apostelgeschichte 2,4 "Und alle Anwesenden wurden vom Heiligen Geist erüfllt und fingen an in anderen Sprachen zu sprechen."

Lesung von Paulus an die Römer, ein Auszug. Die genaue Stelle wurde nicht genannt. Aber ich finde sie...

Römer 8,5-11 und 8,14-17

An sich schön, dass eine Textstelle im größeren Zusammenhang gelesen wurde. Mir ist aber nicht klar, warum drei Verse fehlen. 

"So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind. Denn das Gesetz des Geistes, der lebendig macht in Christus Jesus, hat dich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.
Denn was dem Gesetz unmöglich war, weil es durch das Fleisch geschwächt war, das tat Gott: Er sandte seinen Sohn in der Gestalt des sündigen Fleisches und um der Sünde willen und verdammte die Sünde im Fleisch,damit die Gerechtigkeit, die das Gesetz fordert, in uns erfüllt werde, die wir nun nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist. 
Der Stammapostel verwendet die Luther 84, ich hab die Luther 2017. 

Hier eine Übersetzung, die den gesamten Zusammenhang noch einmal in etwas modernerem Deutsch wieder gibt:

Neue Genfer Übersetzung (NGÜ):

Kapitel 7

Kapitel 9

Überwindung der Sünde durch Gottes Geist

Müssen wir denn nun noch damit rechnen, verurteilt zu werden? Nein, für die, die mit Jesus Christus verbunden sind, gibt es keine Verurteilung mehr. Denn wenn du mit Jesus Christus verbunden bist, bist du nicht mehr unter dem Gesetz der Sünde und des Todes; das Gesetz des Geistes, der lebendig macht, hat dich davon befreit. Das Gesetz des Mose war dazu nicht imstande; es scheiterte am Widerstand der menschlichen Natur. Deshalb hat Gott als Antwort auf die Sünde seinen eigenen Sohn gesandt. Dieser war der sündigen Menschheit insofern gleich, als er ein Mensch von Fleisch und Blut war, und indem Gott an ihm das Urteil über die Sünde vollzog, vollzog er es an der menschlichen Natur. So kann sich nun in unserem Leben die Gerechtigkeit verwirklichen, die das Gesetz fordert, und zwar dadurch, dass wir uns vom Geist ´Gottes` bestimmen lassen und nicht mehr von unserer eigenen Natur.Wer sich von seiner eigenen Natur bestimmen lässt, dessen Leben ist auf das ausgerichtet, was die eigene Natur will; wer sich vom Geist ´Gottes` bestimmen lässt, ist auf das ausgerichtet, was der Geist will.Was der Geist will, bringt Leben und Frieden, aber was die menschliche Natur will, bringt den Tod. Denn der menschliche Eigenwille steht dem Willen Gottes feindlich gegenüber; er unterstellt sich dem Gesetz Gottes nicht und ist dazu auch gar nicht fähig. Darum kann Gott an dem, der sich von seiner eigenen Natur beherrschen lässt, keine Freude haben. Ihr jedoch steht nicht mehr unter der Herrschaft eurer eigenen Natur, sondern unter der Herrschaft des Geistes, da ja, wie ich voraussetze, Gottes Geist in euch wohnt. Denn wenn jemand ´diesen Geist`, den Geist Christi, nicht hat, gehört er nicht zu Christus. Wenn aber nun Christus in euch ist, dann habt ihr aufgrund der Gerechtigkeit, die Gott euch geschenkt hat, den Geist empfangen und mit ihm das Leben, auch wenn euer Körper als Folge der Sünde dem Tod verfallen ist. Nun ist ja der Geist, der in euch wohnt, der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat. Und weil ´Gott` Christus von den Toten auferweckt hat, wird er auch euren sterblichen Körper durch seinen Geist lebendig machen, durch den Geist, der in euch wohnt. All das, liebe Geschwister, verpflichtet uns – aber nicht unserer eigenen Natur gegenüber, so als müssten wir unser Leben von ihr bestimmen lassen. Wenn ihr euer Leben von eurer eigenen Natur bestimmen lasst, müsst ihr sterben. Doch wenn ihr in der Kraft von Gottes Geist die alten Verhaltensweisen tötet, werdet ihr leben. Alle, die sich von Gottes Geist leiten lassen, sind seine Söhne ´und Töchter`. Denn der Geist, den ihr empfangen habt, macht euch nicht zu Sklaven, sodass ihr von neuem in Angst und Furcht leben müsstet; er hat euch zu Söhnen und Töchtern gemacht, und durch ihn rufen wir, ´wenn wir beten`: »Abba, Vater!« Ja, der Geist selbst bezeugt es uns in unserem Innersten, dass wir Gottes Kinder sind. Wenn wir aber Kinder sind, sind wir auch Erben – Erben Gottes und Miterben mit Christus. Dazu gehört allerdings, dass wir jetzt mit ihm leiden; dann werden wir auch an seiner Herrlichkeit teilhaben.

Es ist tragisch, dass der Stammapostel so wenig auf diesen Text eingegangen ist.

Die Predigt des Stammapostels Schneider:

Er beginnt ohne Umwege die Predigt und mir ist aufgefallen, dass dieses mal so ein Passus fehlt:"Meine lieben Geschwister an diesem Sonntag Morgen. Wir freuen uns alle sehr bla bla bla. Da fehlt wirklich mal eine Worthülse. Und ich fand es gut, dass der Stammapostel gleich nach der Begrüßung einen biblischen Zusammenhang rezitierte. Zwar nur rudimentär über viele Kapitel, aber es ist ein Zusammenhang. Es ging um die Ausgießung des Heiligen Geistes zu Pfingsten, und, so der Stammapostel, in der späteren Zeit ohne Jesus hätten die Apostel mit Handauflegung und Gebet die Gabe des Heiligen Geistes weiter gegeben. Dies ist ein Irrtum, denn das berichtet die Bibel nicht. Es gab nur Einzelfälle mit Handauflegung. Denn im gesamten Neuen Testament wird immer wieder betont, dass man allein durch den Glauben an Gott den Heiligen Geist empfängt. Weiterhin fehlt im Neuen Testament eine genaue Beschreibung, wer zuverlässig mit der Taufe mit dem Heiligen Geist beauftragt ist. Die Gabe des Heiligen Geistes wurde nicht durchgehend durch Apostel gespendet. Näheres auch in meinem Artikel "Geistlicher Missbrauch in der Neuapostolischen Kirche".

Der Stammapostel berichtete weiterhin, es hätte weitere Begabungen gegeben, darunter Zungenreden und des Krankenheilens, die der Stammapostel alle aufgezählt hat. Gott würde damit beweisen, dass die Apostel wirklich seine Gesandten sind. Das ist ein starkes Stück, denn ich weiß von keinem neuapostolischen Apostel, der so eine Begabung hat. Im Gegenteil. Der Stammapostel Bischoff weissagte, dass zu seinen Lebzeiten der Herr wieder kommt. Das war 1951, so um die Zeit. Er starb 1961 und der Herr ist noch nicht wieder gekommen. Wenn so eine Weissagung nicht eintritt, ist es ein wichtiger Hinweis darauf, dass diese Kirche seit über einem Jahrhundert einen Irrglauben lehrt.

Stammapostel: "Als neuapostolische Christen glauben wir, dass wir die Gabe des heiligen Geistes empfangen haben, durch Handauflegung und Gebet eines Apostels. Das ist fester Bestandteil unseres Glaubens." Dann erwähnte er noch den 8. Artikel der neuapostolischen Glaubensbekenntnisses. "Durch die Heilige Versiegelung haben wir die Gabe des Heiligen Geistes bekommen und somit die Gotteskindschaft. Das heißt natürlich nicht, dass andere Christen keine Gotteskinder sein können! Gott ist der Vater aller Menschen, der sie geschaffen hat. Ein jeder Christ darf doch in seinem Gott seinen himmlischen Vater erkennen und der ihn liebt, der für ihn sorgt und ihm Heil schenken kann. Also fern von uns der Gedanke: "Wir sind alle Gotteskinder und ihr alle nicht!" Dieser Begriff Gotteskindschaft bezieht sich auf etwas ganz besonderes. Es bildet eine besondere Beziehung zu Gott und eine besondere Berufung. Mit der Gabe des Heiligen Geistes haben wir die Voraussetzung[...] "Erstlinge" zu werden und als "Erstlinge" in das Reich Gottes einzugehen und dort Erbe Gottes und Miterbe Christi zu sein. [...] Wir sind [berufen] als Erstlinge in das Reich Gottes einzugehen und dort Erbe Christi zu genießen. Dürfte ja klar sein, wo Erstlinge sind, da sind auch Nachkommen. Gott will alle Menschen, in die Gemeinschaft mit ihm bringen in der neuen Schöpfung....wollte ich einfach mal klarstellen. Wir glauben fest an die Gabe der Heiligen Versiegelung, wir glauben fest, dass wir die Gabe des Heiligen Geistes empfangen haben."

Mein Kommentar:

So sind wir also wieder gefangen in der alten neuapostolischen dogmatischen Mühle. Der Stammapostel musste offensichtlich etwas klarstellen, weil es wohl regionale Abweichungen gibt...wer weiß, vielleicht auch internationale Abweichungen. Er hat dies Kernthema angesprochen, weil es das neuapostolischte Thema aller neuapostolischen Themen ist. Als ich klein war, wusste ich genau: Neuapostolisch sein ist bei Gott die Premium-Mitgliedschaft. Ein solventer Kunde.

Daneben fällt mir auf, wie sehr der Stammapostel die Gläubigen auf seine Dogmatik einschwört: "Als neuapostolische Christen glauben WIR...und er schließt widerrum ab mit "...wir glauben fest an..." Eine solche Indoktrination hätte ich von dem "modernen" Stammapostel nicht erwartet.

Im Extrakt gibt der vorangegangene Text des Stammapostels nur wieder, wer neuapostolisch versiegelt wurde, darf mit den anderen Neuapostolen zuerst in den Himmel. Und außerdem, man hat eine "besondere" Beziehung zu Gott und eine "besondere" Berufung. Letzterer Satz hat für mich ominöse Tendenzen.

Aber gehen wir weiter. Ich habe mich gefragt, was genau die Vokabel "Erstlinge" bedeutet und wo der Begriff in der Bibel erscheint. So ging ich auf www.bibelserver.de und gab in die Suchleiste "Erstlinge" ein. Das kann jeder nach machen.

Und man bekommt als Suchergebnisse vor allem Stellen aus dem Alten Testament wo es um die Erstlingsgeburt und Erstlingsernte geht, die geopfert wird. Im Neuen Testament finden sich hingegen nur vier Stellen zum Begriff Erstlinge:

-1.Korinther 15/16:

Wenn Timotheus kommt, so seht zu, dass er ohne Furcht bei euch sein kann; denn er treibt das Werk des Herrn wie ich. Dass ihn nur nicht jemand verachte! Geleitet ihn aber in Frieden, dass er zu mir komme; denn ich warte auf ihn mit den Brüdern. Von Apollos, dem Bruder, aber sollt ihr wissen, dass ich ihn immer wieder gebeten habe, mit den Brüdern zu euch zu kommen; aber es war durchaus nicht sein Wille, jetzt zu kommen; er wird aber kommen, wenn es ihm gelegen sein wird.

Ermahnungen und Grüße

Wachet, steht im Glauben, seid mutig und seid stark!
Alle eure Dinge lasst in der Liebe geschehen!
Ich ermahne euch aber, Brüder und Schwestern: Ihr kennt das Haus des Stephanas, dass sie die Erstlinge in Achaia sind und sich selbst in den Dienst der Heiligen gestellt haben.
Ordnet auch ihr euch solchen unter und allen, die mitarbeiten und sich mühen! Ich freue mich über die Ankunft des Stephanas und Fortunatus und Achaikus; denn wo ihr mir fehltet, haben sie euch ersetzt. Sie haben meinen und euren Geist erquickt. Erkennt solche Leute an! Es grüßen euch die Gemeinden in der Provinz Asia. Es grüßen euch vielmals in dem Herrn Aquila und Priska samt der Gemeinde in ihrem Hause. Es grüßen euch alle Brüder und Schwestern. Grüßt einander mit dem heiligen Kuss.Hier, mein Gruß mit eigener Hand: Paulus.Wenn jemand den Herrn nicht lieb hat, der sei verflucht. Maranata. Die Gnade des Herrn Jesus sei mit euch! Meine Liebe ist mit euch allen in Christus Jesus! 
2.Thessalonicher 2:
Denn das Geheimnis des Frevels ist bereits wirksam; nur muss der, der es jetzt aufhält, erst hinweggetan werden; und dann wird der Frevler offenbart werden. Ihn wird der Herr Jesus töten mit dem Hauch seines Mundes und wird ihm ein Ende machen durch seine Erscheinung, wenn er kommt. Der Frevler aber wird kommen durch das Wirken des Satans mit großer Kraft und lügenhaften Zeichen und Wundern und mit jeglicher Verführung zur Ungerechtigkeit bei denen, die verloren werden. Denn sie haben die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen, dass sie gerettet würden. Und darum sendet ihnen Gott die Macht der Verführung, dass sie der Lüge glauben, auf dass gerichtet werden alle, die der Wahrheit nicht glaubten, sondern Lust hatten an der Ungerechtigkeit.

Mahnung zur Standfestigkeit

Wir aber müssen Gott allezeit für euch danken, vom Herrn geliebte Brüder und Schwestern, dass Gott euch als Erstlinge erwählt hat zur Seligkeit in der Heiligung durch den Geist und im Glauben an die Wahrheit, wozu er euch auch berufen hat durch unser Evangelium, damit ihr die Herrlichkeit unseres Herrn Jesus Christus erlangt. So steht nun fest und haltet euch an die Überlieferungen, in denen ihr durch uns unterwiesen worden seid, es sei durch Wort oder Brief von uns. Er aber, unser Herr Jesus Christus, und Gott, unser Vater, der uns geliebt und uns einen ewigen Trost gegeben hat und eine gute Hoffnung durch Gnade, der tröste eure Herzen und stärke euch in allem guten Werk und Wort. 
Jakobus 1,18
  
Niemand sage, wenn er versucht wird, dass er von Gott versucht werde. Denn Gott kann nicht versucht werden zum Bösen, und er selbst versucht niemand.Sondern ein jeder, der versucht wird, wird von seiner eigenen Begierde gereizt und gelockt. Danach, wenn die Begierde empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod. Irrt euch nicht, meine Lieben. Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts, bei dem keine Veränderung ist noch Wechsel von Licht und Finsternis. Er hat uns geboren nach seinem Willen durch das Wort der Wahrheit, damit wir die Erstlinge seiner Geschöpfe seien. 
Offenbarung 14,4
 
Und ich sah, und siehe, das Lamm stand auf dem Berg Zion und mit ihm hundertvierund-vierzigtausend, die hatten seinen Namen und den Namen seines Vaters geschrieben auf ihrer Stirn. Und ich hörte eine Stimme vom Himmel wie die Stimme großer Wasser und wie die Stimme eines lauten Donners, und die Stimme, die ich hörte, war wie von Harfenspielern, die auf ihren Harfen spielen. Und sie sangen ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier Wesen und den Ältesten; und niemand konnte das Lied lernen außer den hundertvierundvierzigtausend, die erkauft sind von der Erde. Diese sind's, die sich mit Frauen nicht befleckt haben, denn sie sind jungfräulich; die folgen dem Lamm nach, wohin es geht. Diese sind erkauft aus den Menschen als Erstlinge für Gott und das Lamm, und in ihrem Mund wurde kein Falsch gefunden; sie sind untadelig.

Die Botschaft der drei Engel

Und ich sah einen andern Engel fliegen mitten durch den Himmel, der hatte ein ewiges Evangelium zu verkündigen denen, die auf Erden wohnen, allen Nationen und Stämmen und Sprachen und Völkern. Und er sprach mit großer Stimme: Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre; denn die Stunde seines Gerichts ist gekommen! Und betet an den, der gemacht hat Himmel und Erde und Meer und die Wasserquellen! Und ein zweiter Engel folgte, der sprach: Sie ist gefallen, sie ist gefallen, Babylon, die Große; denn sie hat mit dem Zorneswein ihrer Hurerei getränkt alle Völker. Und ein dritter Engel folgte ihnen und sprach mit großer Stimme: Wenn jemand das Tier anbetet und sein Bild und nimmt das Zeichen an seine Stirn oder an seine Hand, 

 FAZIT

Aus diesen Bibelstellen wird klar, dass das neuapostolische Verständnis von den Erstlingen frei erfunden ist. Die Bibelstellen jeweils geben völlig andere Dinge wieder. 
Der Stammapostel spricht weiterhin von Miterben Christi/Gottes. Das ist mir genau so eine völlig ominöse Vokabel, die auf den ersten Blick nicht so verständlich ist. Aber es geht mit Sicherheit um das Leben im Himmel. Vermutlich ist die Vokabel "Leben im Himmel" viel zu einfach, man kanns ja auch silbrig ausdrücken. Das alte Vokabelverständnis aus meiner Kindheit gibt es auch heute noch. 
In Römer 8,17 ist diese Vokabel tatsächlich erwähnt: -Hier noch mal ein Auszug der Bibelstelle, die eingangs im Gottesdienst vorgelesen wurde.
"Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.
Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen Geist der Kindschaft empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater! Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind. Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, da wir ja mit ihm leiden, damit wir auch mit ihm zur Herrlichkeit erhoben werden." (bezieht sich auf die Zukunft) "Denn ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll."
 D.h. wir sind schon hier auf Erden Miterben Christi und Gottes Erben, weil wir in Christus sind. In der NAK herrscht hierüber ein völlig anderes Wortverständnis! Der Stammapostel hat sicherlich nur die Bibelstelle vorlesen lassen, damit irgendwo die Vokabel "Miterben Christi/ Erben Gottes erscheint.
Soviel zu den ersten sieben Minuten von des Stammapostels Predigt....Etwa Minute 30-37 auf dem youtube-Video. 

Man sieht hieran auch eine große Diskrepanz zwischen der Bibelstelle, was vor dem Gottesdienst vorgelesen wurde und dem was der Stammapostel predigte. Der Stammapostel ist auf die vorgelesene Bibelstelle während der gesamten Predigt nicht eingegangen.

 Update vom 19.08.2017


Was im Folgenden kam, war im Wesentlichen ein Schwelgen über die Wirkung des Heiligen Geistes. Ich gehe mit vielem mit dem Stammapostel konform und kann sagen ja und Amen. Wenn der anfängliche Irrtum über die Heilige Versiegelung und die damit verbundene Erstlingsschaft nicht wäre, würde ich die Predigt sogar für richtig halten. Ich halte es jedoch für einen Irrtum an den Heiligen Geist in sich selbst zu glauben. Das hat für mich die Tendenz dahin, an sich SELBST zu glauben. Das wäre ein falscher Weg. Der Heilige Geist besteht aus meiner Sicht durch die Beziehung zu Jesus selbst. Dabei ist die Grundlage das regelmässige Gebet. Der Heilige Geist kommt von Gott selbst. Dies können wir im Epheserbrief, 1. Kapitel nachlesen. 
Hier die Elberfelder Übersetzung, Fettung von mir.

"Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus! Er hat uns gesegnet mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt in Christus, wie er uns in ihm auserwählt hat vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und tadellos vor ihm seien in Liebe, und uns vorherbestimmt hat zur Sohnschaft durch Jesus Christus für sich selbst nach dem Wohlgefallen seines Willens, zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade, mit der er uns begnadigt hat in dem Geliebten. In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen, nach dem Reichtum seiner Gnade, die er uns reichlich gegeben hat in aller Weisheit und Einsicht. Er hat uns ja das Geheimnis seines Willens zu erkennen gegeben nach seinem Wohlgefallen, das er sich vorgenommen hat in ihm für die Verwaltung bei der Erfüllung der Zeiten; alles zusammenzufassen in dem Christus, das, was in den Himmeln, und das, was auf der Erde ist - in ihm.
Und in ihm haben wir auch ein Erbteil erlangt, die wir vorherbestimmt waren nach dem Vorsatz dessen, der alles nach dem Rat seines Willens wirkt, damit wir zum Preise seiner Herrlichkeit seien, die wir vorher schon auf den Christus gehofft haben. In ihm seid auch ihr, als ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils, gehört habt und gläubig geworden seid, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung. Der ist die Anzahlung auf unser Erbe auf die Erlösung seines Eigentums zum Preise seiner Herrlichkeit."
 
Ja prägnant an diesem Text: Es fehlt die Handlung und Segensspendung durch Apostel. Meiner Ansicht nach spricht Paulus über den Glauben an Jesus Christus, der die Versiegelung des Heiligen Geistes bewirkt.  

Weiterhin spricht der Stammapostel von "Mehrwert" der Gabe des Heiligen Geistes durch neuapostolische Apostel. Ich kann gar nicht verstehen, warum sich der Stammapostel sich wieder so ins exklusive Sekteneck schießt. Für mich stellt dieser "Mehrwert"-Gedanke ganz klar wieder die Sonderstellung neuapostolischer Christen heraus. Ganz frei gesagt: "Andere können ja glauben sie haben den Heiligen Geist, wir sind aber die wahren Geistesträger, wir sind die Auserwählten"

Aber ich gehe wieder mit dem Stammapostel konform, dass wir Eltern und als Nachbarn, als Arbeitskollegen ein Vorbild für unsere Mitmenschen sein sollen, damit noch viele das Evangelium finden und Buße tun.

Montag, 10. Juli 2017

Unfassbar, aber wahr

Zufällig war ich in der Buchhandlung und entdeckte ein Buch, was mich in Erstaunen versetzt hat. Es geht um illegale Angriffskriege der Amerikaner und ihrer Natoverbündeten. Seit Ende des zweiten Weltkrieges haben die Amerikaner wie kein anderes Land Tod, Leid und Elend in die Welt gebracht. Und dies alles vor den Augen der UNO. Das sind gewiss keine Verschwörungstheorien, sondern der bekannte und geschätzte Friedensforscher Dr. Daniele Ganser beruft sich auf eine Vielzahl von Dokumenten.

Illegale Kriege

Sonntag, 11. Juni 2017

Predigt durch den Heiligen Geist (Update folgt evtl)

Inspiriert durch einen Leserbrief über das Wirken des Heiligen Geistes zu Pfingsten 2017 in Wien bei www.glaubenskultur.de möchte ich hier noch einmal darüber sprechen. Es ist der Leserbeitrag von H.H. aus S. vom 5.6.2017.

Wesentliches Merkmal der neuapostolischen Lehre ist, dass die Predigt frei gesprochen wird und durch den Heiligen Geist inspiriert wird. Ich möchte das mal unter die Lupe nehmen.

Zum einen geht hiervon Missbrauch aus. Denn, was der Heilige Geist in dieser Kirche sagt, darf nicht angezweifelt werden. So hab ich es noch kennen gelernt. Als Folge davon konnte der Zweifler auch nichts "empfangen". Der Widerspruch zum geistlichen Amt wurde als Sünde gewertet. Ich weiß nicht, ob es heute auch noch so ist. So muss diese Praxis als geistlicher Missbrauch verstanden werden, da jede Aussage in der Predigt mit der Begründung auf das Wirken des heiligen Geistes zurück geführt werden kann. Folglich, so damalige neuapostolische Amtsträger, kann Sünde wider den Heiligen Geist nicht vergeben werden. Und damit wurde aus meiner Sicht eine ganze Menge durcheinander gebracht.

Weiterhin ist es neuapostolische Praxis, einfach die Leidensgedanken ("Leitgedanken") im Gottesdienst zu erwähnen und zu verarbeiten. Dies wird in der Regel unkritisch so übernommen, da ja nur der Stammapostel und die Apostel die Befugnis haben und den erforderlichen Heiligen Geist besitzen, um überhaupt die Bibel zu verstehen. Jeder Fehlschluss wird wortgleich an die Gemeinde weiter gereicht. Dabei wird das Sprachfenster der neuapostolischen Dogmatik selten verlassen, weil es sich thematisch immer wieder um Erwählung, Heilige Versiegelung, ewiges Leben und Apostelkult dreht. Erfahrene neuapostolische Mitglieder dürften in der Lage sein, den Kram auswendig mit zu sprechen.


Wie sieht nun eine Predigt durch den Heiligen Geist aus?


Schaut man sich die Texte von Paulus an, sprechen sie immer in das aktuelle Zeitgeschehen der Gemeinde herein. Er ist ganz unverfroren und- man höre und staune- seine Briefe sind voll von Appellen. Er gibt klare Anweisungen zum Alltag in den Gemeinden. Das ist unter anderem sehr pragmatisch. Weniger durch den Heiligen Geist getrieben. Gerade, wenn man seine Appelle in Richtung Sexualität und dem Zusammenleben von Mann und Frau betrachtet. Das sind immerhin mehrere Abschnitte. Paulus spornt an, macht Mut, an den einen Jesus zu glauben. Und er redet auch von seiner Autorität als Apostel, weil es einige Irrlehrer in Korinth gab, die ihn anzweifelten. In der damaligen Kirche war es üblich, Geld für die Armen zu sammeln. So musste niemand Hunger leiden. Er agiert aus heutiger Sicht politisch inkorrekt, wenn er ins Sexualleben von Mann und Frau spricht. Und es ist alles sehr pragmatisch im 2. Korintherbrief.

In anderen Briefen wiederholen sich ständig seine Aufforderungen zum Buße tun, zur Umkehr,  Gottvertrauen und die Liebe Gottes für uns Menschen versucht Paulus ständig zu verdeutlichen. Er spart auch nicht mit Worten, um den Tod und die Auferstehung Jesu plastisch den Menschen vor Augen zu halten. Keine Spur von thematischer Blaupause.

Es fällt auf, dass im Hebräerbrief mehrere Kapitel lang bezeugt wird, wie bei den Glaubensvätern im Alten Testament der Glaube an Gott Wunder getan hat. Der Schreiber des Hebräerbriefes beruft sich also auf voran gegangene Texte.

Eine Predigt sollte ein Kernthema haben und es bietet sich an, einen Bibeltext zu haben. Die entstehenden Thesen kommen aus dem Bibeltext und sind nicht schon vor dem Bibeltext da. Ich meine, viele Thesen lassen sich mit einem Bibeltext belegen. Meistens aber nur, wenn man einen Text aus dem Zusammenhang reißt. Erst muss der Zusammenhang hergestellt werden, eines oder mehrerer Kapitel, und dann kommt die These.

Ich halte die Vorbereitung auf eine Predigt für sehr wichtig. Und es ist nicht verkehrt, Texte nieder zu schreiben, um den roten Faden zu behalten. Auch, wenn das in der Neuapostolischen Kirche eine Disqualifizierung wäre. Daneben sind nieder geschriebene Texte wichtig, um Aussagen zu treffen, die sich hoffentlich in der Bibel wieder finden lassen. Der Heilige Geist spricht in die Vorbereitung hinein und sollte nicht gedämpft werden (nach Stammapostel Fehr). Ich denke auch, der Schatz der Bibel lässt sich erst ergründen, wenn die Kapitel wirklich im Zusammenhang gelesen werden. Beim Vortragen der Predigt ist immer noch Platz für spontane Eingebungen.

Ahlden, 11.6.2017- ist noch nicht vollständig beantwortet, glaube ich....

Viele Grüße,

Stephan


Montag, 16. Januar 2017

Die Neuapostolische Kirche und das Lutherjahr- ein Kommentar

Im Jahre 1517 schlug Martin Luther seine 95 Thesen an die Kirchentür zu Wittenberg. Ein Fest für alle lutherisch bzw. protestantisch geprägten (Frei)-Kirchen. Ob es für die Neuapostolische Kirche auch ein Fest ist, bleibt die spannende Frage.

Luthers wesentliche Thesen zum Glauben waren:

-Allein die Schrift (sola Scriptura)
-Allein der Glaube (sola fide)
-Allein Christus (solus Christus)
-Allein die Gnade (sola gratia)


...stammen aber aus dem Jahre 1520.

Das sind Knackpunkte, wo die Neuapostolische Kirche mit ihren Lehren aneckt. Diese vier genannten Grundlagen sind aber das Fundament des Glaubens, den Martin Luther beschrieben hat. Dieses Fundament lässt sich an zahlreichen Stellen im Evangelium nachlesen.

Allein die Schrift:

In den evangelisch geprägten Kirchen ist die Herkunft von Gedanken und Predigten fundamental. D.h. alles, was im Bezug zum Glauben gepredigt wird, soll sich fundamental mit der Bibel gleichen. Als Predigtgrundlage werden grundsätzlich ganze Textabschnitte verwendet, um den Hörern plastisch den Bibeltext vorzustellen. Damit setzt sich der Predigende auch immer einer gewissen Kritik aus, sollten sich Fehler einschleichen.

In der Neuapostolischen Kirche werden zur Predigt grundsätzlich nur kurze Textabschnitte verwendet und viele eigene Gedanken hinzu gefügt, so dass sich der Predigende häufig abseits vom Evangelium befindet. Häufig lassen sich Kernaussagen nicht im Evangelium wieder finden oder erscheinen abstrus. In der NAK zählt, was der Heilige Geist spontan offenbart. Sei es noch so seltsam, es ist Glaubenssache, das zu glauben, was spontan gepredigt wird. Dabei ist nebensächlich, ob etwas in der Schrift eventuell gegensätzliches steht.

Allein der Glaube:

Im evangelischen Kontext hat man die Rettung allein durch den Glauben. Das ist für mich auch plausibel, denn nichts anderes gibt z.B. Johannes 3,16 wieder: "Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf das alle, die an ihn glauben nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben." Protestanten erfahren hier auf Erden Heil und Erlösung. Jesus rettet schon auf Erden. Viele sprechen von der lebendigen Beziehung zu Jesus Christus.

In der Neuapostolischen Kirche wird gelehrt, dass sich der Gläubige die Rettung erst erkämpfen muss. Er muss sich taufen und durch Apostelhand versiegeln lassen. Und der Gläubige muss sich durch gute Taten den Himmel erobern. Und erst im Himmel wird die vollendete Rettung sein. Wer sich nicht nach neuapostolischen Verständnis hat durch einen neuapostolischen Apostel versiegeln lassen, hat eventuell das Himmelreich verspielt.

Allein Christus:

Nach evangelischem Verständnis ist Christus der alleinige Heilsbringer. Der Gläubige kann in einer Beziehung mit dem Retter sein. Es gibt zwischen den Menschen und Gott keinen anderen Mittler als Jesus Christus.

Neuapostolische Christen sehen in ihren Aposteln die Heilsvermittler, sie stehen an Christi Statt. Es gibt auch einen Bibelvers dafür. Der natürlich im biblischen Zusammenhang betrachtet einen ganz anderen Sinn ergibt. Vielmehr sehen sich die neuapostolischen Apostel in Verbindung mit dem Stammapostel als Apostel für alle Kirchen. Dabei wollen das die Protestanten vielleicht gar nicht. ;-) Ich halte das für eine Anmaßung, für die ich keine Worte finde. Wenn die Apostel wenigstens tun könnten, was in ihrem Sendungsbefehl steht, wäre ich ja noch einverstanden. Aber was da sonntäglich von den Aposteln gepredigt wird, halte ich nicht selten für Hahnebüchen.


Allein die Gnade:

Evangelische Christen glauben daran, dass ihre Sünden durch den einmaligen Opfertod Jesu einmal und für immer bezahlt sind. Die Gnade Jesu ist so frei erhältlich wie die Luft zum Atmen. Es reicht vollkommen, an das einmal gegebene Opfer Jesu zu glauben und die Gnade so für sich in Anspruch zu nehmen.

Neuapostolische Christen sind aufgrund ihres Glaubens, dass ihnen nur im Kirchengebäude durch den meistens nicht vorhandenen Apostel den Gnadenzuspruch zu bekommen,  gezwungen in die Kirche zu gehen. Der Spruch "Im Auftrage unseres Senders und Apostels verkündige ich euch die Sündenvergebung" ist hierbei entscheidend. Wer in dem Moment nicht zugehört hat- Pech gehabt! Sollte der Herr Jesus in den folgenden Tagen wieder kommen und du hattest keine Sündenvergebung- Himmelreich verspielt!

Mir scheint, das Lutherjahr ist meines Ermessens nach für die Neuapostolische Kirche eine ideologische Katastrophe. Dann ist es natürlich ein kluger Schachzug, wie Bezirksapostel Krause zu sagen: "Wir gehen mit Luther nicht konform, weil er ein Antisemit war". Klar, damit hat er natürlich alle sich möglicher Weise ergebenden Komplikationen aus dem Weg geräumt. Wenn das raus kommt, was keiner wissen darf.

An der Stelle könnten wir noch die 95 Thesen durchdenken und dann steht die Neuapostolische Kirche auch nicht gut da. Aber das erübrigt sich. Die 95 Thesen sind auch hier nachzulesen: https://www.luther2017.de/de/martin-luther/texte-quellen/die-95-thesen/

Mit lüüüüüben Grüßen!
Stephan Specht
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