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Montag, 24. Mai 2010

Frieden und Krieg

Immer wenn ein Gottesdienst beendet wird, verabschiedet sich der Pastor mit einem Friedensgruß. Er leitet sich aus einem alttestamentarischen Bibelvers ab. Das macht deutlich, dass uns Menschen der Friede seit Menschengedenken wichtig ist. Gott möchte uns mit seinem Frieden segnen, und Friede ist das, was uns Menschen zusammenhält.

Seit 65 Jahren haben wir in Deutschland das, was man Frieden bezeichnet. Es ist auf diesem Erdball wohl selten, diesen langen Frieden zu haben. Dabei gehen wir davon aus, dass es immerhin seit 1945 keinen Bombenhagel mehr gab. Aber die ersten 40 Jahre nach dem Krieg werden vielfach als kalter Krieg bezeichnet, da Ost und West Wettrüsten betrieben haben und der Friede oftmals auf der Kippe stand.

Auch jetzt stecken wir mitten im Krieg. Wir spüren kaum etwas davon, da wir die Bombenhagel in Afghanistan nicht sehen können und die Nachrichten, was dort genau von sich geht, eher diffus sind.

Dabei frage ich mich: Ist dieser Krieg notwendig?

Einerseits stehe ich voll auf der Seite von Frau Käßmann, wenn sie sagt, jeglicher Krieg sei nicht zu verantworten( 1. Januar Predigt im Dom:"Nichts ist gut in Afghanistan"). Ich glaube, dass sie hier eine völlig normale protestantische Äußerung gebracht hat. Im Sinne Jesu wäre es gewesen und die Deutsche Einigung 1990 war eine einzigartige, unblutige Friedensbewegung, welche mit vielen Gebeten begleitet wurde. Und ich bin mir sicher, für Afghanistan helfen Gebete.

Schauen wir uns das mal von der praktischen Seite an: Wir kämpfen gegen kein Land, sondern gegen islamische Fundamentalisten, welche sich in den unwegbaren Bergen versteckt halten. Bei keinem von ihnen steht ein Zeichen auf die Stirn gemalt:"Islamischer Fundamentalist". Es ist keine Volksgruppe und es sind keine Bürger eines einzigen Landes. Das macht die Sache sehr schwierig, weil der Gegner nur diffus zu erkennen ist.

Und es geht um globale Sicherheit. Die gesamte westliche Welt steht in der Gefahr, jeden Augenblick von einem Selbstmordkommando überfallen zu werden.- Glücklicher Weise wird das in der Presse nicht so hochgespielt. Es besteht eine latente, nicht zu greifende Gefahr. -Und es kommen zu den islamischen Fundamentalisten einige Gefahren hinzu: Islamisten im eigenen Land und ausgebildete Fundamentalisten aus dem Jemen, wo gerade verstärkt welche auftreten.

Wenn nun 100 Soldaten sterben und dafür aber viel Sicherheit weltweit gegeben werden kann, ist der Krieg aus menschlicher Sicht gerechtfertigt. Ich kann mir gut vorstellen, dass in Afghanistan viel Druck im Kessel ist. Würde man sich zurückziehen, bestünde eine akute Gefahr für die westliche Welt. Und diese menschliche Sichtweise ist nicht die göttliche Sichtweise, die Frau Käßmann erklärt hat, welche kausal zu den Ansichten im Neuen Testament folgt. Der Krieg ist aber nicht gerechtfertigt, wenn zivile Opfer nicht vermieden werden können.

Die Einsicht, eine "ganzheitliche" Strategie zu entwickeln, die auch die Bürger und die Entwicklungshilfe anspricht, kam viel zu spät. Ich glaube, in dem komplexen System Afghanistan dürfen keine ethnischen Gruppen vernachlässigt werden. Kulturelle und politische Traditionen sollten beachtet werden, sofern sie nicht Menschenrechten widersprechen.

Die Lösung ist schwierig. Ich halte den langsamen und schrittweisen Abzug aus Afghanistan für erforderlich. -Immer beobachtend, wie sich die allgemeine Lage entwickelt. Wenn die Gefahr durch Fundamentalisten zu stark wird, sollte man wieder mehr Soldaten einsetzen.

Ich glaube, durch die spärlichen Nachrichten erfahren wir zu wenig darüber, was es bedeutet in Afghanistan als Soldat zu arbeiten. Während wir gemütlich im Garten bei Sonnenschein sitzen, fallen dort Bomben und die Soldaten müssen in vielen Situationen um ihr Leben bangen.

Informative Links:

Predigt Käßmann 1.1.2010

Bundeswehr- Isaf- Einsatz in Afghanistan

Zeit.de Artikel Afghanistan

Podiumsdiskussion Welche Perspektiven hat Afghanistan?

Afghanistan bei Youtube

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