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Dienstag, 28. Juni 2011

Respekt vor alten Menschen

In diesem Post rede ich nicht von mir, denn ich zähle mich noch nicht zu älteren Menschen, sondern welche schon über 40 Jahre älter sind als ich.

Sie gehören zur Nachkriegsgeneration, welche Deutschland nach dem 2. Weltkrieg Krieg aufgebaut haben. Bereits kurz nach den Bombardierungen haben in den Großstädten sog. "Trümmerfrauen" von den herumliegenden Gesteinstrümmern den Mörtel abgeschlagen und die Steine für den Hausbau verwendet. Mit wenigen Mitteln, Fleiß und Mühe wurde Deutschland wieder aufgebaut. 40 DM wurden nach der Währungsreform 1949 an jedem Bürger ausgezahlt. Das dürfte ein Monatslohn eines Arbeiters gewesen sein, mit dem einige ein Unternehmen aufgebaut haben. Zu der Zeit gab es noch nicht so starke Bedingungen für Kredite, so dass aus den Geldern des Marshall-Plans der Amerikaner der damalige Wirtschaftsboom zu verdanken ist. Weiterhin ist dem Bundeskanzler Ludwig Erhard die deutsche "Freie- und soziale Marktwirtschaft" zu verdanken. Dadurch haben wir ein Wirtschaftssystem, welches den Menschen und der Wirtschaft zu Gute kommt. Nebenbei: Unter den Aspekten der Globalisierung mussten einige Ziele der freien und sozialen Marktwirtschaft aufgegeben werden. Den Menschen aus der Nachkriegszeit ist es jedoch zu verdanken, dass wir heute ein verhältnismässig reicher Staat sind.

Noch heute werden viele Ruheständler ehrenamtlich oder als Selbständige in Unternehmensberatungen benötigt, weil sie über unglaubliches Know-How aus ihrem Beruf verfügen. Kein Studienabsolvent kann ihre reichhaltige Berufserfahrung lernen. Wenn ein Arbeiter oder Angestellter 30-40 Jahre im Beruf war, kann er heute von vielen Kenntnissen profitieren und den nachwachsenden Generationen eine gute Hilfe sein. Ein Beispiel sei genannt von Vertriebsmitarbeitern im Außendienst: Sie haben eine starke Menschenkenntnis, gute Marktkenntnisse, genaue, geographische Kenntnisse bis in die letzten Winkel, reichhaltige Produktkenntnisse und vor Allem enormes Verhandlungsgeschick. Das sind Menschen mit Ausdauer, Engagement und Hartnäckigkeit. Sie alle gehen in diesen und nächsten Jahren in den Ruhestand und wir können nur hoffen, dass die nachwachsenden Kräfte ähnliche Ergebnisse schaffen. Das alles verleiht ihnen viel Anerkennung.

Selbst alte Menschen, die ihren Verstand durch Alzheimer oder Demenz verloren haben, gebührt Respekt und Menschenwürde. Unser Sozialsystem ist ausgebeutet, so dass die Menschen, die wirklich Hilfe brauchen, manchmal würdelos dahinsiechen müssen. Das fällt auf, lenkt man den Blick in die Alten- und Pflegeheime. Alte Menschen brauchen Rücksicht, Geduld und Fürsorge. Das sollten wir ihnen trotz knapper Kassen geben, denn sie haben auch viel in die Kassen eingezahlt. Wir jungen Menschen dürfen trotz aller Schaffenskraft, Mut und Geschwindigkeit nicht unsere alte Generation vergessen und dürfen sie nicht schlecht behandeln.

2 Kommentare:

  1. Man müsste wahrscheinlich noch berücksichtigen, dass Ludwig Erhards Ordoliberalismus und die damit verbundene, gute Vision einer sozialen Marktwirtschaft (nicht das gleiche wie "freie Marktwirtschaft"!!!) bis heute in einen schamlosen Kapitalismus mutierte, in dem die Politik ganzer Nationen den Wirtschaftsmächtigen wie heute in Griechenland ohnmächtig gegenüber stehen. So viel Korrektheit muss sein ;)

    Liebe Grüsse
    Pascal Bührig

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  2. Hallo Pascal, schön, dass du auch ab und an in meinem Blog liest. Ich muss dir zustimmen, so ganz ist unser "mutierter Kapitalismus" nicht in Ordnung. Ich erwähnte das auch als ich schrieb:"Nebenbei: Unter den Aspekten der Globalisierung mussten einige Ziele der freien und sozialen Marktwirtschaft aufgegeben werden". Geplant war die soziale Marktwirtschaft einmal anders. Es ging vor Allem um soziale Gerechtigkeit, welche wir in vielen Bereichen unseres Landes haben. Durch unsere politische Beteiligung in der EU haben wir jedoch einige Risiken, wie jetzt Thema Griechenland und andere Länder. Schon früher gab es Allianzen mit anderen Ländern (Bismark?), wodurch Deutschland unverschuldet in Krieg geraten ist. Allianzen und Bündnisse haben einen hohen Preis, wenn etwas schief läuft: Mitgehangen, mitgefangen! Aber den Schweizer trifft das in der Regel nicht so hart :-)

    Das Spekulieren an der Börse hat heute mehr mit Glücksspiel zu tun, als mit sinnvoller Geldanlage. Ich glaube, wenn die Anleger wieder zu einem gesunden Verhältnis kommen und ihr Geld langfristig mit weniger Zinsen anlegen wollen, sind die Anlagedinge sicherer und langlebiger und vor allem weniger gefahrvoll für alle Beteiligten. Gegen die Raffgier ist aber kein Kraut gewachsen.

    LG
    Spechti

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