Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.
Röm 15,7(Luther-Übersetzung). Soweit die Herrenhuther Losungen.
Die Jahreslosung 2014 habe ich ausgelassen, weil ich keine Zeit dafür gefunden habe. Damit es mir für 2015 nicht passiert, mache ich das jetzt schon mal.
Das erste, was mir spontan zu dem Text einfiel, war, dass die Christenheit immer noch zerstritten ist. Es gibt, denke ich, Themen und Dogmatiken, die können weder von Luhteranern, Baptisten und Katholiken angefasst werden. Natürlich gehören noch viele andere Denominationen dazu. Sie führen zu tiefem Streit.
Aber das will der Text nicht sagen. Wie immer, bestehe ich auf den kompletten Zusammenhang des Textes. Wie hörte ich jemanden sagen: "Die biblischen Texte sollten gründlich gekaut werden, damit sie Frucht bringen." Also, copy/paste von http://www.bibleserver.com/text/ELB/R%C3%B6mer14
Römer 14:
Den Schwachen im Glauben aber nehmt auf, doch nicht zur Entscheidung zweifelhafter Fragen1!
Ich habe hier einen sehr langen Zusammenhang kopiert, damit klar wird, es handelt sich nicht um ökumenische Gedanken, sondern um das "Du" zu deinem nächsten Gegenüber.
Röm 15,7(Luther-Übersetzung). Soweit die Herrenhuther Losungen.
Die Jahreslosung 2014 habe ich ausgelassen, weil ich keine Zeit dafür gefunden habe. Damit es mir für 2015 nicht passiert, mache ich das jetzt schon mal.
Das erste, was mir spontan zu dem Text einfiel, war, dass die Christenheit immer noch zerstritten ist. Es gibt, denke ich, Themen und Dogmatiken, die können weder von Luhteranern, Baptisten und Katholiken angefasst werden. Natürlich gehören noch viele andere Denominationen dazu. Sie führen zu tiefem Streit.
Aber das will der Text nicht sagen. Wie immer, bestehe ich auf den kompletten Zusammenhang des Textes. Wie hörte ich jemanden sagen: "Die biblischen Texte sollten gründlich gekaut werden, damit sie Frucht bringen." Also, copy/paste von http://www.bibleserver.com/text/ELB/R%C3%B6mer14
Römer 14:
Den Schwachen im Glauben aber nehmt auf, doch nicht zur Entscheidung zweifelhafter Fragen1!
2 Einer glaubt, er dürfe alles essen; der Schwache aber isst Gemüse.
3 Wer isst, verachte den nicht, der nicht isst; und wer nicht isst, richte den nicht, der isst! Denn Gott hat ihn aufgenommen.
4 Wer
bist du, der du den Hausknecht eines anderen richtest? Er steht oder
fällt dem eigenen Herrn. Er wird aber aufrecht gehalten werden, denn der
Herr vermag ihn aufrecht zu halten.
5 Der eine hält einen Tag vor dem anderen, der andere aber hält jeden Tag gleich. Jeder aber sei in seinem eigenen Sinn2 völlig überzeugt!
6 Wer
den Tag beachtet, beachtet ihn dem Herrn. Und wer isst, isst dem Herrn,
denn er sagt Gott Dank; und wer nicht isst, isst dem Herrn nicht und
sagt Gott Dank.
7 Denn keiner von uns lebt sich selbst, und keiner stirbt sich selbst.
8 Denn
sei es auch, dass wir leben, wir leben dem Herrn; und sei es, dass wir
sterben, wir sterben dem Herrn. Und sei es nun, dass wir leben, sei es
auch, dass wir sterben, wir sind des Herrn.
9 Denn hierzu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, dass er herrsche sowohl über Tote als auch über Lebende.
10 Du
aber, was richtest du deinen Bruder? Oder auch du, was verachtest du
deinen Bruder? Denn wir werden alle vor den Richterstuhl Gottes gestellt
werden.
11 Denn
es steht geschrieben: "So wahr ich lebe, spricht der Herr, mir wird
sich jedes Knie beugen, und jede Zunge wird Gott bekennen."
12 Also wird nun jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben.
13 Lasst uns nun nicht mehr einander richten, sondern haltet vielmehr das für recht, dem Bruder keinen Anstoß oder kein Ärgernis3 zu geben!
14 Ich weiß und bin überzeugt in dem Herrn Jesus, dass nichts an sich unrein4 ist; nur dem, der etwas als gemein ansieht, dem ist es unrein.
15 Denn
wenn dein Bruder wegen einer Speise betrübt wird, so wandelst du nicht
mehr nach der Liebe. Verdirb nicht mit deiner Speise den, für den
Christus gestorben ist!
16 Lasst nun euer Gut nicht verlästert werden!
17 Denn das Reich5 Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist.
18 Denn wer in diesem dem Christus dient6, ist Gott wohlgefällig und den Menschen bewährt.
19 So lasst uns nun dem nachstreben, was dem Frieden, und dem, was der gegenseitigen Erbauung7 dient.
20 Zerstöre nicht einer Speise wegen das Werk Gottes! Alles zwar ist rein, aber es ist böse für den Menschen, der mit Anstoß isst.
21 Es ist gut, kein Fleisch zu essen noch Wein zu trinken noch etwas zu tun, woran dein Bruder sich stößt8.
22 Hast du Glauben? Habe ihn für dich selbst vor Gott! Glückselig, wer sich selbst nicht richtet in dem, was er gutheißt!
23 Wer
aber zweifelt, wenn er isst, der ist verurteilt, weil er es nicht aus
Glauben tut. Alles aber, was nicht aus Glauben ist, ist Sünde.
Revidierte Elberfelder Bibel (Rev. 26) © 1985/1991/2008 SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag GmbH & Co. KG, Witten
Römer 15:
1 Wir aber, die Starken, sind verpflichtet, die Schwachheiten der Kraftlosen1 zu tragen und nicht uns selbst zu gefallen.
2 Jeder von uns gefalle dem Nächsten zum Guten, zur Erbauung2!
3 Denn
auch der Christus hat nicht sich selbst gefallen, sondern wie
geschrieben steht: "Die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf
mich gefallen."
4 Denn
alles, was früher geschrieben ist, ist zu unserer Belehrung
geschrieben, damit wir durch das Ausharren und durch die Ermunterung3 der Schriften die Hoffnung haben.
5 Der Gott des Ausharrens und der Ermunterung aber gebe euch, gleichgesinnt zu sein untereinander, Christus Jesus gemäß,
6 damit ihr einmütig mit einem Munde den Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus verherrlicht.
7 Deshalb nehmt einander auf, wie auch der Christus euch4 aufgenommen hat, zu Gottes Herrlichkeit!
8 Denn
ich sage, dass Christus ein Diener der Beschneidung geworden ist um der
Wahrheit Gottes willen, um die Verheißungen der Väter zu bestätigen;
9 damit
die Nationen aber Gott verherrlichen möchten um der Barmherzigkeit
willen, wie geschrieben steht: "Darum werde ich dich bekennen unter den
Nationen und deinem Namen lobsingen."
10 Und wieder sagt er: "Seid fröhlich, ihr Nationen, mit seinem Volk!"
11 Und wieder: "Lobt den Herrn, alle Nationen, und alle Völker sollen ihn preisen!"
12 Und
wieder sagt Jesaja: "Es wird sein die Wurzel Isais, und der da
aufsteht, über die Nationen zu herrschen - auf den werden die Nationen
hoffen."
13 Der
Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und allem Frieden
im Glauben, damit ihr überreich seiet in der Hoffnung durch die Kraft
des Heiligen Geistes!
Rechtfertigung des Briefes
14 Ich
bin aber, meine Brüder, auch selbst im Blick auf euch überzeugt, dass
auch ihr selbst voller Güte seid, erfüllt mit aller Erkenntnis, fähig,
auch einander zu ermahnen.
15 Ich habe aber zum Teil euch etwas kühn geschrieben, um euch zu erinnern wegen der mir von Gott verliehenen Gnade,
16 ein Diener5 Christi Jesu zu sein für die Nationen, der priesterlich am Evangelium Gottes dient, damit das Opfer der Nationen6 angenehm werde, geheiligt durch den Heiligen Geist.
17 Ich habe also in Christus Jesus etwas zum Rühmen in den Dingen vor Gott.
18 Denn
ich werde nicht wagen, etwas von dem zu reden, was Christus nicht durch
mich gewirkt hat zum Gehorsam der Nationen durch Wort und Werk,
19 in
der Kraft der Zeichen und Wunder, in der Kraft des Geistes, so dass ich
von Jerusalem und ringsumher bis nach Illyrien das Evangelium des
Christus völlig verkündigt7 habe.
20 So
aber setze ich meine Ehre darein, das Evangelium zu verkündigen, nicht
da, wo Christus genannt worden ist, damit ich nicht auf eines anderen
Grund baue,
21 sondern
wie geschrieben steht: "Denen nicht von ihm verkündigt wurde, die
werden sehen, und die nicht gehört haben, werden verstehen."Ich habe hier einen sehr langen Zusammenhang kopiert, damit klar wird, es handelt sich nicht um ökumenische Gedanken, sondern um das "Du" zu deinem nächsten Gegenüber.
Aber nun zum Thema:
Wichtige Fragen drehten sich im Judentum ums Essen. Noch heute gibt es nur koscheres Fleisch bei Juden und Muslimen, da hier Gesetze gelten. Und Paulus macht dazu einige Äußerungen. Es dreht sich hier um die "alten" Lehren, die jetzt die frischgebackenen Christen nicht mehr beachten müssen. Das versucht Paulus darzustellen, denn es scheint darüber Streit gegeben zu haben. Paulus fordert nicht auf, die alten Bräuche aufzugeben, sondern ermuntert dazu, uns in unserer Verschiedenheit als Christen unserer eigenen Gemeinde zu tolerieren. So, dass alle Christen sind und einander annehmen sollen. Denn damals waren nicht nur "ehemalige" Juden in der Gemeinde, sondern auch Heiden, welche sicherlich noch andere Bräuche kannten. Unsere heutigen Probleme unter den Christen kannte Paulus noch nicht, da die Kirche noch sehr jung war. Es gab nur diese eine Kirche. Die ersten Abspaltungen in Römische Kirche und Ostkirche kamen viel später.
Wichtige Fragen drehten sich im Judentum ums Essen. Noch heute gibt es nur koscheres Fleisch bei Juden und Muslimen, da hier Gesetze gelten. Und Paulus macht dazu einige Äußerungen. Es dreht sich hier um die "alten" Lehren, die jetzt die frischgebackenen Christen nicht mehr beachten müssen. Das versucht Paulus darzustellen, denn es scheint darüber Streit gegeben zu haben. Paulus fordert nicht auf, die alten Bräuche aufzugeben, sondern ermuntert dazu, uns in unserer Verschiedenheit als Christen unserer eigenen Gemeinde zu tolerieren. So, dass alle Christen sind und einander annehmen sollen. Denn damals waren nicht nur "ehemalige" Juden in der Gemeinde, sondern auch Heiden, welche sicherlich noch andere Bräuche kannten. Unsere heutigen Probleme unter den Christen kannte Paulus noch nicht, da die Kirche noch sehr jung war. Es gab nur diese eine Kirche. Die ersten Abspaltungen in Römische Kirche und Ostkirche kamen viel später.
Paulus will nur sagen, "egal, welche Bräuche wir haben, wir sind von Christus und er hat uns eine neue Festplatte, ein neues Selbstbild, eine neue Identität, eine neue Herkunft eingepflanzt". Wir sind des Herrn! Anhand der Aussagen von Paulus wird klar, die frisch bekehrten Christen sind nicht fehlerfrei. Die hatten auch so ihre Macken! Ein christliches Leben führt sicher zur Bußfertigkeit und Reflexion, doch der Mensch bleibt fehlerbehaftet. Das ist einfach ein sehr "beruhigender" Umstand, weil manche von uns sich zu Äußerungen hinreißen lassen, wir müssten ein fehlerloses, makelloses Leben führen. Nun, die Erfahrung zeigt, dass es nicht so ist. Es ist einfach nicht möglich. Paulus sagt an anderen Stellen sicherlich, dass wir ein gottwohlgefälliges Leben führen sollen. Aber das ist nicht in jeder Sekunde des Lebens möglich. Dafür hat Gott Gnade mit uns. Und mit diesen Macken und den alten Bräuchen gehen wir halt zur Kirche und bilden die Gemeinde. Aber, der Zusammenhang der Bibel lehrt auch, dass wir die alten Bräuche und Macken ablegen sollten. Das tun wir ja auch, wir sind ja in Christus neu geboren. Es braucht nur alles seine Zeit. Wir sollten uns aber unter uns Christen in der Verschiedenheit annehmen, wenn wir neu zum Glauben kommen. Wenn ich den großen Zusammenhang des Neuen Testaments verstehe, gibt es so was wie den frisch gebackenen Christen, der sich noch entwickeln muss. Und es gibt Fortgeschrittene, welche schon viel vom Geist geformt wurden und sichtbar verändert wurden.
Der Text führt mich auch auf den Pfad der Reflexion über die Neuapostolische Kirche und wie ich darüber herziehe. Ich gebe zu, ja, ich bin eher Kritiker und Lästerer dieser Kirche und habe nicht immer das Wohlwollen im Sinn. In Paulus' Gemeinde würden die nicht passen, weil sie was anderes als Paulus glauben würden. Da würde Jean-Lüg kommen und sein eigenes Ding durchziehen.
Aber wenn wir Paulus Ausführungen lesen, geht es nicht so sehr um christliche Grundlagen, in der Art, wie wir sie in der Neuapostolischen Kirche antreffen. Dort ist die Wahrnehmung von Gott als liebenden Vater, die Bedeutung der Bibel als "das Wort Gottes" und vieles mehr nicht gegeben. In deren Predigten dreht es sich hauptsächlich um ihre Sonderlehren. Und es gibt noch viele neuapostolische Lehrmeinungen mehr, die mit dem christlichen Glauben nicht übereinstimmen. Gerade machte ich die Erfahrung mit einem neuapostolisch Gläubigen, dass das gesprochene Wort in dieser Sekte mehr wert und wichtiger ist, als das geschriebene Wort in der Bibel. -Nach dem Zitat "der Geist macht lebendig, aber der Buchstabe tötet. Dieser Satz wurde schon immer in der Kirche missbräuchlich ausgelegt und der Textzusammenhang brutal missachtet. Zum Nachlesen empfehle ich 2.Korinther 3,6.
In diesem Zusammenhang ist gemeint, dass der Buchstabe, das Gesetz aus dem Alten Testament tötet, aber der Geist Gottes lebendig macht. Erst der Geist Gottes hilft uns, die Gebote zu halten. Die NAK macht daraus, "das geschriebene Wort der Bibel tötet, der Geist des Predigenden, des Apostels macht lebendig". Ein Wahnsinn!
Übrigens, ein schönes Zitat, um Textzusammenhänge missbräuchlich zu zerreißen: Da hat einer Ehekrach, schaut in die Bibel und liest einfach nur Matthäus 27,5 "Und er warf die Silberlinge in den Tempel, ging fort und erhängte sich". Dann blättert er weiter und findet die Stelle Lukas 10,37: "So gehe nun und tue desgleichen". Blöd, wer das befolgen würde. Aber so sieht neuapostolische Kaffeesatzleserei aus. Andere Christen nutzen ihre Tageslosung der Herrenhuter auf ähnliche Weise.
Mir stellt sich oft die Frage, wer in der Neuapostolischen Kirche verehrt wird. Jesus Christus kommt dabei sehr schlecht weg, die Apostel bekommen viel Lob und Anerkennung- und viel, viel Geld. Auf Jugendtagen bekommen die Bezirksapostel und ihr Gefolge Standing ovations. Wenn die Priester, oder der Stammapostel einen Gottesdienst beginnt, schreiten sie durch die stehende und singende Gemeinde. Dabei werden sie oft wie Idole gefeiert. In Freikirchen bekommt aber Jesus den Applaus ("Applaus für Jeeeeeesuuus"!) In der NAK beten sie auch noch: "Wir schauen auf zu unserem Hirten, Bezirksevangelisten, Ältesten...bis hinauf zu unserem Stammapostel..." Ja, und Scheiße, Jesus vergessen. Was da praktiziert wird, ist für mich die Anbetung von Menschen. In der Evangelischen Kirche würde es niemanden so einfallen zu beten. Es sei denn, es gibt Fürbittengebete, was eine ganz andere Nummer wäre. Nur niemals mit der Formulierung "wir schauen auf zu..."
Zurück zu Römer 14: Der Text zeigt auch auf, wie tief die alten Bräuche bei den damaligen Christen sitzen. Wie besprochen, die Juden hatten ihre Vorschriften zum Essen und sie haben sie noch als bekehrte Christen fortgeführt. Und Teile ihres sozialen Zusammenlebens werden sie mit in die Kirche hineingebracht haben. Alte Verletzungen und eben alles, was einen Menschen ausmacht, brachten sie mit. D.h. mit ihrer Bekehrung hat sich noch nicht viel geändert. Die Bekehrung muss als Beginn einer Veränderung wahrgenommen werden, nicht als Abschluss. Paulus schreibt ja an anderer Stelle, wir bekommen von Gott eine Gehirnwäsche. Das könnte man ganz salopp so sagen, wörtlich heißt es noch anders. Römer 12,2. "Richtet euch nicht länger nach ´den Maßstäben` dieser Welt, sondern lernt, in einer neuen Weise zu denken, damit ihr verändert werdet [durch Gott] und2 beurteilen könnt, ob etwas Gottes Wille ist – ob es gut ist, ob Gott Freude daran hat und ob es vollkommen ist."
Das heißt, Gott verändert uns zum Guten. Aber jede Verletzung, menschliche Ecken und Kanten brauchen unterschiedlich lange an Heilung. Und es sollte ohne geistlichem Druck geschehen. Worte wie:"Wenn sich deine Gesundheit/deine Persönlichkeit/deine Fehler nicht bessern, solltest du über deine Geisteshaltung/deinen Glauben nachdenken" sind eher schädlich und behindern Heilungsprozesse. (vgl Ingrid Tempelmann, Geistlicher Missbrauch, Ausstieg aus frommer Gewalt). Und Gott heilt selbst und nicht wie auf Knopfdruck durch ein Heilungsgebet. Das mag vorkommen, ist aber eher selten der Fall. Und wir können nicht für jemand anderen den Glauben übernehmen, noch ihn dazu überreden. Gott allein behält sich vor, wem er die Erkenntnis schenkt.
Der Text führt mich auch auf den Pfad der Reflexion über die Neuapostolische Kirche und wie ich darüber herziehe. Ich gebe zu, ja, ich bin eher Kritiker und Lästerer dieser Kirche und habe nicht immer das Wohlwollen im Sinn. In Paulus' Gemeinde würden die nicht passen, weil sie was anderes als Paulus glauben würden. Da würde Jean-Lüg kommen und sein eigenes Ding durchziehen.
Aber wenn wir Paulus Ausführungen lesen, geht es nicht so sehr um christliche Grundlagen, in der Art, wie wir sie in der Neuapostolischen Kirche antreffen. Dort ist die Wahrnehmung von Gott als liebenden Vater, die Bedeutung der Bibel als "das Wort Gottes" und vieles mehr nicht gegeben. In deren Predigten dreht es sich hauptsächlich um ihre Sonderlehren. Und es gibt noch viele neuapostolische Lehrmeinungen mehr, die mit dem christlichen Glauben nicht übereinstimmen. Gerade machte ich die Erfahrung mit einem neuapostolisch Gläubigen, dass das gesprochene Wort in dieser Sekte mehr wert und wichtiger ist, als das geschriebene Wort in der Bibel. -Nach dem Zitat "der Geist macht lebendig, aber der Buchstabe tötet. Dieser Satz wurde schon immer in der Kirche missbräuchlich ausgelegt und der Textzusammenhang brutal missachtet. Zum Nachlesen empfehle ich 2.Korinther 3,6.
In diesem Zusammenhang ist gemeint, dass der Buchstabe, das Gesetz aus dem Alten Testament tötet, aber der Geist Gottes lebendig macht. Erst der Geist Gottes hilft uns, die Gebote zu halten. Die NAK macht daraus, "das geschriebene Wort der Bibel tötet, der Geist des Predigenden, des Apostels macht lebendig". Ein Wahnsinn!
Übrigens, ein schönes Zitat, um Textzusammenhänge missbräuchlich zu zerreißen: Da hat einer Ehekrach, schaut in die Bibel und liest einfach nur Matthäus 27,5 "Und er warf die Silberlinge in den Tempel, ging fort und erhängte sich". Dann blättert er weiter und findet die Stelle Lukas 10,37: "So gehe nun und tue desgleichen". Blöd, wer das befolgen würde. Aber so sieht neuapostolische Kaffeesatzleserei aus. Andere Christen nutzen ihre Tageslosung der Herrenhuter auf ähnliche Weise.
Mir stellt sich oft die Frage, wer in der Neuapostolischen Kirche verehrt wird. Jesus Christus kommt dabei sehr schlecht weg, die Apostel bekommen viel Lob und Anerkennung- und viel, viel Geld. Auf Jugendtagen bekommen die Bezirksapostel und ihr Gefolge Standing ovations. Wenn die Priester, oder der Stammapostel einen Gottesdienst beginnt, schreiten sie durch die stehende und singende Gemeinde. Dabei werden sie oft wie Idole gefeiert. In Freikirchen bekommt aber Jesus den Applaus ("Applaus für Jeeeeeesuuus"!) In der NAK beten sie auch noch: "Wir schauen auf zu unserem Hirten, Bezirksevangelisten, Ältesten...bis hinauf zu unserem Stammapostel..." Ja, und Scheiße, Jesus vergessen. Was da praktiziert wird, ist für mich die Anbetung von Menschen. In der Evangelischen Kirche würde es niemanden so einfallen zu beten. Es sei denn, es gibt Fürbittengebete, was eine ganz andere Nummer wäre. Nur niemals mit der Formulierung "wir schauen auf zu..."
Zurück zu Römer 14: Der Text zeigt auch auf, wie tief die alten Bräuche bei den damaligen Christen sitzen. Wie besprochen, die Juden hatten ihre Vorschriften zum Essen und sie haben sie noch als bekehrte Christen fortgeführt. Und Teile ihres sozialen Zusammenlebens werden sie mit in die Kirche hineingebracht haben. Alte Verletzungen und eben alles, was einen Menschen ausmacht, brachten sie mit. D.h. mit ihrer Bekehrung hat sich noch nicht viel geändert. Die Bekehrung muss als Beginn einer Veränderung wahrgenommen werden, nicht als Abschluss. Paulus schreibt ja an anderer Stelle, wir bekommen von Gott eine Gehirnwäsche. Das könnte man ganz salopp so sagen, wörtlich heißt es noch anders. Römer 12,2. "Richtet euch nicht länger nach ´den Maßstäben` dieser Welt, sondern lernt, in einer neuen Weise zu denken, damit ihr verändert werdet [durch Gott] und2 beurteilen könnt, ob etwas Gottes Wille ist – ob es gut ist, ob Gott Freude daran hat und ob es vollkommen ist."
Das heißt, Gott verändert uns zum Guten. Aber jede Verletzung, menschliche Ecken und Kanten brauchen unterschiedlich lange an Heilung. Und es sollte ohne geistlichem Druck geschehen. Worte wie:"Wenn sich deine Gesundheit/deine Persönlichkeit/deine Fehler nicht bessern, solltest du über deine Geisteshaltung/deinen Glauben nachdenken" sind eher schädlich und behindern Heilungsprozesse. (vgl Ingrid Tempelmann, Geistlicher Missbrauch, Ausstieg aus frommer Gewalt). Und Gott heilt selbst und nicht wie auf Knopfdruck durch ein Heilungsgebet. Das mag vorkommen, ist aber eher selten der Fall. Und wir können nicht für jemand anderen den Glauben übernehmen, noch ihn dazu überreden. Gott allein behält sich vor, wem er die Erkenntnis schenkt.
Paulus macht in den letzten Versen im Kapitel 14,22+23 darauf aufmerksam, dass wir für uns selbst glauben. Das bedeutet, jeder ist für sich selbst vor Gott verantwortlich. Jede Handlung, jeder Gedanke soll aus dem Glauben heraus kommen, weil wir für den Herrn leben.
Kapitel 15 Vers 3 ist etwas schwierig zu verstehen. Ich hab ihn noch mal aus der NEÜ kopiert: "Auch
der Messias hat nicht für sich selbst gelebt, sondern so, wie es in der
Schrift heißt: "Die Beschimpfungen von denen, die dich beschimpfen,
haben mich getroffen.
Das 15. Kapitel spricht von viel Emphatie, würde man heute sagen. Paulus bittet die jungen Christen, die Schwachen in die Mitte zu nehmen und Mitleid und Mitgefühl mit ihnen zu haben. Er fordert aber dazu auf, ihnen auch zu helfen. Das ist etwas anderes, wie es in den Gemeinden heute vielfach getan wird: Man betet einfach füreinander, obwohl das persönliche Helfen genau so naheliegend wäre. Das Gebet spielt eine wichtige Rolle und die Gebetswirkung soll man nicht unterschätzen. Doch es gibt Fälle, wo Geschwister sich gegenseitig tatkräftig helfen könnten.
Für die damalige Zeit war es nicht selbstverständlich den Schwachen zu helfen. Soziale Einrichtungen wie es sie heute in Deutschland gibt, gab es nicht. Wie mag es wohl vor 2000 Jahren bei den Römern gewesen sein? Haben sie die Schwachen ausgeschlossen? Dieser Absatz trifft aber auch in unser eigenes Leben, wie wir mit den Schwachen umgehen. Mit denen, die aufgrund ihrer Erkrankung, ihrer Andersartigkeit oder Behinderung ausgeschlossen worden sind. Paulus macht an dieser Stelle klar, dass Geduld und Einmütigkeit- und ich füge noch viele weitere Persönlichkeitseigenschaften hinzu- von Gott kommen. Denn unsere guten Taten sollen ein Lobpreis sein zur Ehre Gottes.
Ich halte das für einen wichtigen Aspekt- oder so- denn den moralischen Zeigefinger schwingt Paulus nicht. Geduld ist ein Wort, das es in unserer Zeit nicht mehr so gibt. Denn wir leben in einer digitalen Welt, wo alles auf Knopfdruck und auf Mausklick funktionieren muss. Wer geduldig ist, hat eher einen schlechten Stand. Denn andere drängeln und kommen schneller "dran". Geduld wird ausgenutzt. Im Umgang mit Menschen ist das anders. Der Sprücheschreiber- oder so- schreibt: Ein guter Freund ist wie ein guter Wein: Wenn er alt ist, schmeckt er am Besten. Und bis ein Mensch alt ist, vergehen Jahrzehnte. :-) Paulus spricht noch von Einmütigkeit, die wir von Gott bekommen. Die Vokabel passt ebenso nicht ins deutsche Neusprech. www.woxikon.de übersetzt es mit Gleichklang, Brüderlichkeit, Gleichgesinntheit und Verbundenheit. Das sind Eigenschaften, mit denen sich eine Gemeinde zeigen kann und für sich werben kann. Ich muss sagen, ein Fußballfanclub zeichnet sich sicher auch mit diesen Eigenschaften aus.Die haben uns manchmal was voraus. Ok, beim Bier ist die Zunge eh immer etwas leichter und ungehemmter.
Wenn wir etwas gutes tun, kommt diese Kraft, die Motivation von Gott und wird widerrum zum Lobpreis. Denn alle gute Gabe kommt von ihm und geht wieder zu ihm. So wie Paulus sagte, leben wir, so leben wir dem Herrn. Danach die Auflösung, die Jahreslosung:Deshalb nehmt einander auf, wie auch der Christus euch4 aufgenommen hat, zu Gottes Herrlichkeit! Ja, indem wir einander annehmen, verherrlichen wir Jesus. Im "Gegenzug" hat Gott uns verherrlicht, bzw. verehrt als seine Schöpfung, weil sein Sohn am Kreuz für uns gestorben ist. Und so wie er uns liebt, sind wir in der Lage, unsere Mitmenschen anzunehmen. Jesus nahm sich den Menschen an, mit beiden Seiten der Medaillie.
Ich halte das für einen wichtigen Aspekt- oder so- denn den moralischen Zeigefinger schwingt Paulus nicht. Geduld ist ein Wort, das es in unserer Zeit nicht mehr so gibt. Denn wir leben in einer digitalen Welt, wo alles auf Knopfdruck und auf Mausklick funktionieren muss. Wer geduldig ist, hat eher einen schlechten Stand. Denn andere drängeln und kommen schneller "dran". Geduld wird ausgenutzt. Im Umgang mit Menschen ist das anders. Der Sprücheschreiber- oder so- schreibt: Ein guter Freund ist wie ein guter Wein: Wenn er alt ist, schmeckt er am Besten. Und bis ein Mensch alt ist, vergehen Jahrzehnte. :-) Paulus spricht noch von Einmütigkeit, die wir von Gott bekommen. Die Vokabel passt ebenso nicht ins deutsche Neusprech. www.woxikon.de übersetzt es mit Gleichklang, Brüderlichkeit, Gleichgesinntheit und Verbundenheit. Das sind Eigenschaften, mit denen sich eine Gemeinde zeigen kann und für sich werben kann. Ich muss sagen, ein Fußballfanclub zeichnet sich sicher auch mit diesen Eigenschaften aus.Die haben uns manchmal was voraus. Ok, beim Bier ist die Zunge eh immer etwas leichter und ungehemmter.
Wenn wir etwas gutes tun, kommt diese Kraft, die Motivation von Gott und wird widerrum zum Lobpreis. Denn alle gute Gabe kommt von ihm und geht wieder zu ihm. So wie Paulus sagte, leben wir, so leben wir dem Herrn. Danach die Auflösung, die Jahreslosung:Deshalb nehmt einander auf, wie auch der Christus euch4 aufgenommen hat, zu Gottes Herrlichkeit! Ja, indem wir einander annehmen, verherrlichen wir Jesus. Im "Gegenzug" hat Gott uns verherrlicht, bzw. verehrt als seine Schöpfung, weil sein Sohn am Kreuz für uns gestorben ist. Und so wie er uns liebt, sind wir in der Lage, unsere Mitmenschen anzunehmen. Jesus nahm sich den Menschen an, mit beiden Seiten der Medaillie.
An dieser Stelle sollten wir das noch auf den Alltag übertragen. Der Alltag ist nicht immer Frieden und Freude. Das ist die Realität. Es wäre schön, wenn unter Christen immer nur Frieden wäre. Dieser Vers bedeutet in keiner Weise, dass wir uns nicht gesund streiten dürfen. Es ist wichtig, dass wir zusammen reden und uns ausdrücken dürfen, was wir gerne wollen. Und Konflikte müssen ausgesprochen und besprochen werden dürfen. Dieser Vers, die Jahreslosung wurde in meiner Vergangenheit dazu missbraucht, um mich mundtot zu machen, so dass ich meine Meinung nicht sagen darf. Das könnte das Ergebnis sein, wenn man den Vers isoliert sieht und nicht den Kontext betrachtet. Das, was ich in diesem Absatz sage, widerspricht sich nicht mit dem vorangehenden Text. Wenn ich weiter darüber nachdenke, sagt der Text, die Medaillie hat zwei Seiten. Menschen haben "gute" und "schlechte" Seiten, aber alles im Herzen. Konfliktsituationen müssen ausgehandelt werden, der Mensch muss respektiert und sollte nicht herabgewürdigt werden. Denn auch er, ob ungläubig oder gläubig, stammt von Christus ab, bzw. ist Gottes geliebtes Geschöpf. Wenn wir in dieser Haltung streiten, können wir bestimmt "sinnvoll miteinander reden". :-) Wir nehmen einander auf, indem wir Haltung und Respekt bewahren. Außer, wir reden mit Schriftgelehrten und falschen Aposteln (Jesus: "....ihr Schlangenbrut!").
Wir nehmen einander an, wenn wir beide Seiten der Medaillie annehmen wie wir sind und füreinander beten und uns gegenseitig helfen. Wenn wir das als Gemeinde schaffen, wirken wir als "lesbarer Brief Christi" nach außen und haben als Gemeinde Anziehungskraft.
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