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Mittwoch, 17. Dezember 2014

Herkunft und Ursache des Advents- von Mim

Viele Bräuche sind seit der Geburt Jesu entstanden und zu Traditionen geworden. Bräuche haben einen tieferen Sinn. Sie wollen zur Begegnung mit Gott führen und uns an christliche Wahrheiten erinnern. Bräuche wollen eine Brücke schlagen zum eigenen Leben mit Gott. Wenn sie zu Traditionen werden, dann bleibt die Form, aber die Bedeutung geht oft verloren. Der Brauch an sich wird dann inhaltslos und leer. Auch unser Leben wird dann inhaltslos und leer.
Es ist von daher wichtig, dass wir uns wieder an den tieferen Sinn von Advent und Weihnachten und all seinen Bräuchen, die damit verbunden sind, erinnern. Deshalb wollen wir heute ein wenig darüber nachdenken. Wir brauchen wieder die Füllung. Wir müssen uns wieder an die Hauptperson erinnern. Advent – wir bereiten uns vor auf die Ankunft von Jesus Christus. Wir erinnern uns daran, dass er als Licht in die Welt kam.

Bevor Weihnachten gefeiert wird, haben wir noch vier Wochen Advent in unserem Kalender vermerkt. Was hat es damit auf sich?

Advent kommt vom lateinischen „adventus“ und heißt übersetzt Ankunft. Die Adventszeit ist somit seit Gregor dem Großen die Vorbereitungszeit auf das Weihnachtsfest. Schon in der Niederschrift des Konzils von Saragossa im Jahre 380 wurden die frühchristlichen Gläubigen angehalten, sich während des Advent auf die Geburt Jesu Christi vorzubereiten. Advent wurde erstmals im 5. Jahrhundert im Gebiet um Ravenna (Italien) Advent ansatzweise gefeiert. In Rom setzte Papst Gregor der Große im 6. Jahrhundert die Zahl der 4 Adventssonntage fest. Die 4 Wochen sollen symbolisch auf die 4000 Jahre hinweisen, die die Menschheit nach kirchlicher Rechnung auf die Ankunft des Erlösers warten musste.

Wir befinden uns in der „dunklen Jahreszeit“. Die Tage nehmen ab und es wird immer früher dunkel. Draußen wird es immer kälter.

Im Tale sind die Blumen nun verblüht
Und auf den Bergen liegt der erste Schnee.
Des Sommers Licht und Wärme sind verglüht,
In Eis verwandelt ist der blaue See.

Wie würde mir mein Herz in Einsamkeit
Und in des Winters Kälte angstvoll gehen,
Könnt ich in aller tiefen Dunkelheit
Nicht doch ein Licht in diesen Tagen sehn.

Wir feiern Weihnachten genau zu der Zeit, in der die Tage am kürzesten und die Nächte am längsten sind. Nach Weihnachten werden die Tage dann wieder länger. Das zeigt auch äußerlich: Erst mit dem menschgewordenen Gottessohn kommt Licht in unser Leben.
Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht ...“ sagt Jesaja in 9,1. Jesus selber ist das Licht in diesen Tagen – und in unserem ganzen Leben. Daran erinnern wir uns wieder in dieser Advents- und Weihnachtszeit, mitten in all dem Dunkel um uns herum. So ist Advent auch eine lichtvolle Zeit. Äußerlich dokumentieren wir das mit all den Kerzen und Lichtern, die in unseren Häusern und Straßen aufleuchten. Kerzen sind bei uns aus der Adventszeit gar nicht mehr wegzudenken. So stehen sie auch heute bei uns auf dem Tisch. Sie verbreiten warmes Licht und helfen uns zur Besinnung, mitten in all der Hektik.

Jesus ist das Licht der Welt. Er gibt unserem Leben Helligkeit und Klarheit. Schon ein kleines Licht ist stärker als die Dunkelheit eines großen Raumes. Ein Wort der Liebe Gottes kann Licht in unser Leben bringen und helfen, dass wir durch die Klarheit und Helligkeit Gottes Orientierung für unser Leben bekommen.
Licht macht auch Kontraste sichtbar. Wo Licht hinfällt, verändert sich etwas. Wo Licht ist, ist auch Schatten. Ohne Licht gibt es kein Profil, denn das Licht zeigt auch die dunklen Seiten deutlicher. Es zeigt, wo die Schattenseiten sind – auch in unserem Leben. Wer im Licht Gottes steht, weiß auch um die Vergebung und Barmherzigkeit Gottes im Blick auf die dunklen Seiten im eigenen Leben. Kerzenlicht strebt nach oben. Auch wir sollen uns nach dem, was oben ist, ausrichten, nach dem Wesentlichen. Unser Leben soll ausgerichtet sein auf die Dinge, die im Himmel sind. Auf Werte, die auch angesichts der Ewigkeit noch zählen. So wünsche ich Ihnen heute, dass Sie Jesus in ihr Herz und in Ihr Leben lassen und dass Gottes Licht in Ihr Leben scheint. Erinnern wir uns in diesen Tagen doch wieder daran, wer das Licht in der Dunkelheit ist.

Untrennbar zum Advent gehört der Adventskranz

Kerzen zünden wir auch auf dem Adventskranz an. Auf jedem Tisch haben wir heute einen stehen. Der Adventskranz – ohne ihn können sich viele den Advent gar nicht mehr vorstellen. Er soll auch ein Symbol für den keineswegs aussichtslosen Kampf des christlichen Menschen gegen das Dunkle des Lebens sein. Diese schöne Sitte ist übrigens ein sehr junger vorweihnachtlicher Brauch, der noch zu Beginn unseres Jahrhunderts in vielen deutschen Familien unbekannt und keineswegs der Vorläufer des Weihnachtsbaums war.
Geht man den Spuren der wenig mehr als hundertjährigen Geschichten des Adventskranzes nach, so stößt man auf den evangelischen Theologen Johann Wichern(*1808, +1881), den Begründer und Bahnbrecher der Inneren Mission, der 1833 in Hamburg-Horn das "Rauhe Haus" gründete. In dieser Anstalt der Inneren Mission brannte um die Mitte des vorigen Jahrhunderts die ersten Adventsleuchter. Schon für eine Andacht am 1. Advent des Jahres 1838 bezeugen die Tagebücher des jungen Wichern die Benutzung von kranzförmig aufgestellten bunten Wachskerzen. Im Rauhen Haus wurde jedes Jahr im Advent eine Andacht gehalten. Dann versammelten sich alle Jungen, und Pfarrer Wichern erzählte von Advent und Weihnachten. Sie sangen auch viele Lieder. Weil jeden Tag eine Kerze angesteckt wurde, hieß die Andacht Kerzenandacht. Jeden Tag kam eine Kerze mehr hinzu. 24 Kerzen standen auf einem großen Holzreifen, der an einem Kronleuchter aufgehängt war: 20 kleine Kerzen für die Wochentage und 4 große Kerzen für die Sonntage. An Weihnachten brannten dann alle 24 Kerzen. Weil den Jungen dieser Holzreif mit den 24 Kerzen so gefiel, schmückten sie ihn bald noch mit Tannenzweigen, als Zeichen für das Leben. So hing vor über hundert Jahren im Rauhen Haus in Hamburg der erste Adventskranz. Viele Leute fanden den Adventskranz so schön, dass sie auch so einen Lichterkranz zu Hause haben wollten. Doch wer hat schon so viel Platz in der Wohnung, dass er einen Adventskranz aufhängen kann, der Platz für 24 Kerzen hat! So kommt es, dass auf unseren Adventskranz nur vier Kerzen stehen, für jeden Sonntag eine.
Allmählich hat sich die Sitte des Adventkranzes dann von Norddeutschland weiter verbreitet, zunächst gewiß mit den im Rauhen Haus ausgebildeten Hausvätern. Erst in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg hat die Jugendbewegung dem Adventskranz zu seiner heutigen Verbreitung verholfen. 
 
Der Kranz ist gebunden aus den Zweigen der Tannen und Fichten. Sie erinnern an den Palmsonntag, wo die Menschen Zweige von den Bäumen schlugen, um den auf einem Esel in Jerusalem einziehenden Jesus, den „Herrn der Herrlichkeit und König aller Königreich, den Heiland aller Welt zugleich“, zu begrüßen. Wo draußen alles kahl, leer und kalt ist, bringen sie frisches duftendes Grün. So werden sie zum Gleichnis und Symbol. Mitten in dem Winter unseres Lebens ist Frische und Lebendigkeit. Mitten in aller Hoffnungslosigkeit erwacht neue Hoffnung. Mitten in erstarrten und erfrorenen menschlichen Beziehungen entsteht belebende Wärme. Mitten in Lieblosigkeit erwacht die Liebe. Wo wir am Ende sind, setzt Gott einen neuen Anfang. Wir begrüßen ihn: „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit.“

Unseren Toten widmen wir bei der Beerdigung Kränze. Nun steht ein Kranz im Zimmer. Aber es ist nicht der Kranz der Toten, sondern ein Siegeskranz, wie wir ihn von den Siegerehrungen bei Sportveranstaltungen kennen. Der Adventskranz verkündet den Sieg Christi über die bedrängenden Mächte der Schuld, der Sünde und des Todes. In der Nähe des Siegers werden wir, zwar oft besiegt, dennoch zu Siegern. Die Sonne des Ostermorgens mischt sich in das Kerzenlicht am Adventskranz. Der Tod ist verschlungen in den Sieg. An Weihnachten haben wir also schon einen Blick auf die Osterzeit. Krippe und Kreuz gehören eng zusammen. Das Leben, das im Stall anfing, endete am Kreuz. Ehe Christus unser Heiland und Erlöser werden kann, muss er klein und gering werden. Er liegt in einer Krippe, geht dann ans Kreuz und lässt sein Leben für uns, damit wir leben können. Am Tannenbaum – oder wie wir ihn auch nennen – Christbaum, sieht man noch in den Zweigen die Form des Kreuzes. Auch die Form des Weihnachtsbaums hat uns etwas zu sagen: Er verjüngt sich nach oben. Es ist im Leben besser, nach oben zu sehen und auf Gott zu schauen, statt sich niederdrücken zu lassen. Bei Gott gibt es immer einen Grund zur Hoffnung. Wer auf ihn sieht, kann wieder hoffen. Darauf sollen wir unsere Herzen richten. So ist die immergrüne Tanne für uns das Sinnbild der Hoffnung. Der Christbaum predigt uns von der Hoffnung des Lebens mitten in der Welt des Todes. 

Mit lieben Grüßen,

Mim 

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