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Donnerstag, 18. Dezember 2014

Weihnachtsbräuche vom biblischen Hintergrund betrachtet- von Mim- Teil II

Weiter gehts mit der christlichen Symbolik. Symbole erinnern uns an die Hintergründe der christlichen Vergangenheit, die aber leider in Vergessenheit geraten ist. So werden viele Bräuche, wie besprochen, zur toten Tradition. Traditionen können wieder belebt werden, wenn wir uns die Bewandnis der Symbolik vor Augen halten. 

An Weihnachten haben wir nicht nur einen Blick auf Jesu Geburt, sondern auch einen Blick auf die Osterzeit. Krippe und Kreuz gehören eng zusammen. Das Leben, das im Stall anfing, endete am Kreuz. Ehe Christus unser Heiland und Erlöser werden kann, muss er klein und gering werden. Er liegt in einer Krippe, geht dann ans Kreuz und lässt sein Leben für uns, damit wir leben können. Am Tannenbaum – oder wie wir ihn auch nennen – Christbaum, sieht man noch in den Zweigen die Form des Kreuzes. Auch die Form des Weihnachtsbaums hat uns etwas zu sagen: Er verjüngt sich nach oben. Es ist im Leben besser, nach oben zu sehen und auf Gott zu schauen, statt sich niederdrücken zu lassen. Bei Gott gibt es immer einen Grund zur Hoffnung. Wer auf ihn sieht, kann wieder hoffen. Darauf sollen wir unsere Herzen richten. So ist die immergrüne Tanne für uns das Sinnbild der Hoffnung. Der Christbaum predigt uns von der Hoffnung des Lebens mitten in der Welt des Todes.
Christus ist die Hauptsache in der Advents- und Weihnachtszeit. 


Christbaumschmuck ...
hat auch eine Bedeutung!!
Über die Kerzen haben wir vorhin schon einiges gehört. Sie erinnern daran, dass Jesus von sich gesagt hat: „Ich bin das Licht der Welt. Wer an mich glaubt, wird nicht in der Dunkelheit bleiben, sondern das ewige Leben haben.“ Die ursprüngliche Farbe der Kerzen am Baum war rot, in Erinnerung an das Blut von Jesus, das er am Kreuz für uns vergossen hat.
Sterne rufen uns die Geschichte ins Gedächtnis, dass die Sternkundigen aus dem Morgenland kamen und Stern über Betlehem den Weg gewiesen bekommen haben. Strohsterne erinnern an das Heu und Stroh in der Krippe im Stall von Betlehem. Sie sind ein Zeichen dafür, dass Jesus in Armut geboren wurde und sich nicht zu schade dafür war, auch das Geringste mit uns zu teilen.
Lametta wird auch Engelshaar genannt. Es ist eine Erinnerung an die Engel auf den Hirtenfeldern in der Geburtsnacht von Jesus. Lametta soll ein Zeichen für die himmlische Herrlichkeit sein, die in den Engeln am Weihnachtsabend ein Stück weit sichtbar wurde.
Ketten gehörten früher auch zum Weihnachtsschmuck. Vielleicht erinnert ihr euch noch daran? Sie wiesen darauf hin, dass wir durch das Geschehen der Heiligen Nacht von den Ketten der Schuld frei geworden sind. „Welt ging verloren, Christ ward geboren!“ Um diese Wirklichkeit geht es an Weihnachten. Christus kam und hat es möglich gemacht, dass wir von den Ketten, die uns binden, frei sein können. Krippe und Kreuz gehören eng zusammen, daran habe ich vorhin schon erinnert. Und so erinnert auch der Weihnachtsschmuck daran, dass wir überhaupt in Ketten lagen und in der Dunkelheit lebten. Christus ist gekommen und hat uns freigemacht.
Und dann ist es so, dass es noch ein Ereignis gibt, den Grund weshalb wir überhaupt in den Ketten der Schuld liegen. Daran erinnert ein weiterer Christbaumschmuck: der Apfel.
Früher war es noch häufiger so, dass man an den Weihnachtsbaum Äpfel gehängt hat. Ursprünglich kommt der Brauch aus dem Mittelalter. Aber auch heute gehört es zum Weihnachtsschmuck. Immer wieder sieht man in den grossen Kaufhäusern und Supermärkten Plastikäpfel. Diese sollen uns auf den inneren Zusammenhang vom Sündenfall und Weihnachten hinweisen. Der Sündenfall ist das andere Ereignis, an das in Verbindung mit Weihnachten gedacht wird. Das sieht man auch bei einem Blick in den Kalender:
Der 24. Dezember bekam im christlichen Kalender nicht nur den Namen „Heiligabend“, sondern auch „Adam und Eva“. Das ist uns heute nicht mehr so klar. Rufen wir uns das wieder in Erinnerung. Adam und Eva an Weihnachten? Ja, das ist sinnvoll. Durch den ersten Menschen – Adam – kam die Sünde in die Welt. Dadurch, dass er von dem einen bestimmten Baum in Paradies aß, obwohl es Gott verboten hatte. Der zweite Adam – Christus – brachte das wieder, was durch die Sünde verloren ging. Durch einen Menschen kommt der Tod und durch einen Menschen die Auferstehung.
So sollten nach altem Brauch die Weihnachtsäpfel auch eine bleiche und eine rote Seite haben. Die bleiche Seite des Todes und die rote Seite symbolisiert das aus Gottes Liebe quellende neue Leben.
Die Christbaumkugeln sind eine Abwandlung des Apfelschmucks, sie erinnern in ihrer Form an Äpfel. Die Kugeln am Baum lassen auch die Geschichte der Weisen aufklingen, die dem Kind in der Krippe unter anderem auch Gold brachten. Das war das Kostbarste, das sie kannten.
Nüsse als Zutaten zum Gebäck oder als Dekoration am Weihnachtsbaum haben auch einen interessanten Hintergrund. Nuss und Mandel erschien unseren Vorfahren als ein Sinnbild für das Wort Gottes. Kindern erzählte man früher beim Backen mit Nüssen Folgendes: >In einer hölzernen, scheinbar wertlosen Schale liegt ein süßer Kern verborgen. Der Mensch muss erst lernen, durch die Schale hindurchzudringen, um dann den süßen Kern genießen zu können. In gleicher Weise ist das Weihnachtsgeschehen verborgen und versteckt in einer armseligen Hütte im Stall von Betlehem.< Es gibt das Sprichwort: „Gott gibt die Nüsse, aber aufknacken muss man sie selber.“ Ich denke, dass das so nicht stimmt. Ja, Gott gibt uns manchmal harte Nüsse zu knacken. Aber diese sind nie so hart, dass wir sie nicht öffnen könnten. Und wenn uns eine Nuss zu hart erscheint, dürfen wir Gott ruhig um einen „Nussknacker“ bitten, damit er uns hilft. Gott schenkt uns das Verstehen. Er gibt gerne!
Nüsse kommen ins Weihnachtsgebäck. Bredle gehören zur Advents- und Weihnachtszeit dazu. Hier in unserer Gegend ist nur die Frage, wie dieses Gebäck nun heißen mag...
Es gibt eine Legende vom ersten Weihnachtsgebäck:
Als die Hirten auf dem Felde den Stern der Weihnacht sahen, machten sie sich eilends auf nach Betlehem. Vor freudiger Erregung vergaßen sie, dass sie Brot im Backofen hatten. Daran erinnerten sie sich erst auf dem Rückweg, und sie rechneten damit, den Teig völlig verbrannt vorzufinden. Als sie aber den Backofen öffneten, da strömte ihnen ein wunderbarer Geruch entgegen. Vorsichtig kosteten sie den völlig schwarz gewordenen Teig, und statt des verkohlten Brotes hielten sie ein nie geschmecktes dunkles Gebäck in den Händen. Davon gaben sie allen Verwandten und Freunden eine Kostprobe; weil dies aber gar viele Menschen waren, brachen die Hirten das Gebäck in viele kleine Stückchen. Zur Erinnerung an dieses Wunder begannen sie dann, alljährlich zur Christnacht, kleine würzige Honigkuchen zu backen – äußerlich dunkel und unansehnlich wie das Geschehen im Stall, aber voll nie geahnter Süße.“

So spiegelt das weihnachtliche Backwerk in seiner dunklen, unscheinbaren Gestalt und voller Süße das Wunder im Stall wider. Deshalb wurden auch in verschiedene Gebäcksorten des Mittelalters Motive eingeprägt. Damit sollten Glaubensinhalte verdeutlicht werden. So gab es die „Gebildbrote“, wie z.B. die Springerle, Spekulatius, Lebkuchen oder Gebäck in Form von Puppen, Christkindchen, menschlichen Gestalten oder Tieren. Sie heißen so, weil mit ihnen etwas bildhaft dargestellt wird. Weil etwas auf sie aufgedruckt oder auch etwas in sie eingedrückt oder eingeprägt wurde, nannte man sie auch „Printen“, bekannt sind z.B. die Aachener Printen. Dazu stellte man auch Gebäckformen aus Holz, Ton oder Stein her, ein sogenanntes Model, das man immer wieder verwenden konnte.
Der Christstollen ist auch ein Gebildbrot. Die Form des Stollens soll an in Windeln gewickelte Kinder erinnern. Früher war es üblich, den Weihnachtsstollen erst am 28. Dezember anzuschneiden. Das ist der Tag der unschuldigen Kindlein. Es wird an die Kinder gedacht, die Herodes in Betlehem umbringen ließ.
Lebkuchen sind ein beliebtes Gebäck in der Adventszeit. Das Wort „leb“ bedeutet „Heil- und Arzneimittel“ (althochdeutsch) oder „Herz“ (hebräisch). In den Klöstern pflanzte man Kräuter, die Heilwirkung hatten, an. Daraus stellte man aber nicht Arzneien her, wie heute. In der Weihnachtszeit nahm man diese und stellte „Heilgebäck“ her, also Lebkuchen. Diese wurden zur Weihnachtszeit verteilt – zur Verdeutlichung, dass das Weihnachtsgeschehen der ganzen Welt Gesundheit bzw. Heil schenken soll. Lebkuchen wurden auch in Herzform gebacken – so lässt sich eine doppelte Bedeutung des Lebkuchens herleiten: Bis in unser Herz, bis in unser Innerstes soll das Heil, soll das Leben, das sich durch Weihnachten ereignet, vordringen. Im Essen wird dieses Geschehen sozusagen verinnerlicht.

Geschenke sind ein wichtiges Thema im Advent. Wir sind damit beschäftigt, für Verwandte und Freunde die richtigen Geschenke zu finden und geraten dabei auch oft unter Stress und Zeitdruck. Die eigentliche Wurzel des Schenkens liegt in dem Geschenk, das Gott selbst uns an Weihnachten macht: Er schenkt uns seinen Sohn. Alle unsere Weihnachtsgeschenke können geprägt sein von der Freude an Gottes Geschenk für uns. Sie können so zum Zeichen werden für die Liebe, die mit Jesus in unsere Welt gekommen ist und die sich auch in unseren Beziehungen zueinander ausdrücken will. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, dass Sie heute wieder neu den Sinn, die Hauptsache von Weihnachten, in Ihrem Herzen haben. Ich wünsche Ihnen, dass Sie das größte Geschenk, dass ein Mensch jemals bekommen kann für sich annehmen können. Christus im Leben zu haben und mit ihm die Freude und das Licht, das ist das große Geschenk, das Gott uns macht. Ich wünsche Ihnen, dass Sie „die Nuss“ knacken können und durch die Schale hindurchdringen zum süßen Kern.



Vater im Himmel,
wir bitten dich, dass wir neu lernen,
auf die vielen Zeichen deiner Liebe zu achten.
Wir bitten dich, dass wir den Reichtum wieder
sehen lernen, der für uns in den Symbolen
der Adventszeit verborgen ist.
Gib, dass der Kern des Festes durch
all die kleinen und grossen Geheimnisse
unseren Blick wieder öffnet für das Geheimnis deiner Liebe.
Lass uns zur Ruhe kommen bei dir und dein Reden hören.
Lass uns ankommen an deinem Vaterherzen.
Alle Sehnsüchte unseres Herzens werden bei dir gestillt.
Aufatmen und still werden können, beschenkt werden
und getröstet werden, all das geschieht in deiner Gegenwart.
Danke dafür.
Amen

Liebe Grüße,

Mim

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